Elektrotechnik:Datenströme im All

Ausgezeichnet: Robert Schwarz. (Foto: Claus Schunk)

Robert Schwarz befasst sich mit Satellitenkommunikation

Studium: Elektrotechnik und Informationstechnik an der Bundeswehruniversität.

Alter: 37.

Aktuelle Tätigkeit: Arbeit an der Habilitation bei Professor Andreas Knopp und Leitung des Munich Center for Space Communications an der Bundeswehruni.

"Die Technologie ist die Basis für die Anbindung entlegener Regionen an das Internet", hob Uni-Vizepräsidentin Eva-Maria Kern den praktischen Nutzen der Dissertation von Robert Schwarz hervor. Er hat in seiner Arbeit mit dem Titel "MIMO Satellite Communications for Fixed Satellite Services" ein Verfahren im Rahmen der Satellitenkommunikation vorgeschlagen, bei dem mehrere örtlich getrennte Antennen zu einem virtuellen Übertragungssystem zusammengefasst werden. Bei diesem speziellen Mehrantennensystem werden unterschiedliche Datenströme auf derselben Frequenz und zur selben Zeit gesendet. Man spricht von MIMO, also Multiple Input - Multiple Output. Der Vorteil: Mit dem Verfahren gelingt es, "den Datendurchsatz über einer räumlich begrenzten Landmasse zu vergrößern, ohne die Kosten zu erhöhen", sagte Kern. Der Aspekt macht das Verfahren vor dem Hintergrund der Wettbewerbsfähigkeit auch für die Industrie interessant. Die praktische Relevanz ist groß - aus der Dissertation sind zwei Patente entstanden. Eines davon hat das Bundesverteidigungsministerium in Anspruch genommen. Schwarz gefällt an dem Thema "dass wir als erste Gruppe die MIMO Technologie ins Weltall gebracht haben", sagt er. "Wir haben von der Grundlagenforschung an alles untersucht, was man untersuchen kann." Für seine Arbeit erhielt er den Forschungspreis des Freundeskreises der Bundeswehruni.

© SZ vom 04.11.2019 / dabo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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