Coronavirus im Landkreis München:Sieben Corona-Todesfälle

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Vier Altenheimbewohner und drei weitere Senioren sterben nach einer Erkrankung an Covid-19

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 ist am Mittwoch sprunghaft angestiegen. Wie das Landratsamt mitteilt, sind sieben weitere Patienten nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Laut der Behörde handelte es sich um drei Männer und vier Frauen im Alter zwischen Ende 70 und Mitte 90. Vier der Verstorbenen waren Bewohner in verschiedenen Pflegeeinrichtungen im Landkreis. Bei den meisten Patienten waren diverse Vorerkrankungen bekannt. Insgesamt sind damit inzwischen 110 Menschen aus dem Landkreis München an oder mit Covid-19 gestorben.

Ein spürbarer Rückgang der Corona-Infektionen lässt weiter auf sich warten. Trotz Teil-Lockdown wurden im Landkreis München seit Dienstagnachmittag 89 weitere Fälle einer Infektion mit dem Coronavirus bestätigt. Damit wurden seit Meldung des ersten Falls im Landkreis insgesamt 5630 Infektionsfälle gezählt. Aktuell sind laut Landratsamt 713 Personen infiziert - so viele wie noch nie (Stand: Mittwoch, 14 Uhr). Die meisten Neuinfektionen werden aus Unterschleißheim gemeldet; dort wurden elf Personen positiv getestet. Acht sind es in Unterhaching, sieben in Haar, sechs in Taufkirchen, fünf in Ismaning.

Auch an den Schulen und Kindertagesstätten ist von einer Entspannung bislang nichts zu spüren: Nach einem leichten Rückgang stieg die Zahl der Einrichtungen, die von Quarantänemaßnahmen betroffen sind, am Mittwoch wieder an. Inzwischen müssen Klassen von 43 Schulen wegen Corona-Fällen zuhause bleiben, das sind zwei Schulen mehr als am Dienstag. Neu dazugekommen sind die Rabenschule in Pullach und die Mittelschule Ismaning. Die Zahl der betroffenen Kitas sank um eine auf 22.

Nach einem Corona-Fall im Oberschleißheimer Rathaus hat die Gemeindeverwaltung am Mittwochmittag für die restliche Belegschaft zumindest vorerst wieder Entwarnung gegeben: Bei einer Reihentestung unter allen Mitarbeitern sind laut einer Rathaussprecherin alle Befunde negativ ausgefallen. Nachdem ein Mitarbeiter am Montag Symptome gezeigt hatte, die Corona-Verdacht erweckten, war ein Teil der Oberschleißheimer Rathausbelegschaft einschließlich Bürgermeister Markus Böck (CSU) Anfang der Woche in Quarantäne gegangen.

Die als Kontaktpersonen definierten Kollegen hätten sich vorsorglich ins Home-Office begeben, teilte Rathaussprecherin Doris Rohe am Mittwoch mit. Seit einigen Wochen arbeitet die Gemeindeverwaltung zur Vorbeugung für exakt diesen Fall in geteilten Teams, von denen immer nur die Hälfte im Rathaus präsent ist. Das Ergebnis der Reihentestung zeigt nach Ansicht Rohes, dass das Corona-Schutzkonzept im Rathaus wirkt.

Bei dem Mitarbeiter bestätigte sich als einzigem der Verdacht. Die Ansteckungsquelle ist nach Auskunft aus dem Rathaus weiter unklar. Im Rathaus gilt generell eine Maskenpflicht; Besprechungen fänden nach Möglichkeit telefonisch oder digital statt, so Rathaussprecherin Rohe. Wegen der Corona-Pandemie sagte die Gemeinde am Mittwoch nach vielen anderen Veranstaltungen auch die Bürgerversammlung endgültig ab. Diese war ursprünglich für Mittwoch in der Turnhalle an der Jahnstraße geplant und sollte am 16. Dezember nachgeholt werden. Aufgrund der Corona-Lage lasse sich dies jedoch nicht realisieren, heißt es aus der Gemeindeverwaltung. Der Bericht von Bürgermeister Böck werde daher auf die Homepage der Gemeinde gestellt und sei dort voraussichtlich von 7. Dezember an online abrufbar.

© SZ vom 26.11.2020 / kbh, lb, wkr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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