Sein Gefühl hat Edwin Klostermeier nicht getäuscht: Er kann sich auch nach zwölf Jahren noch des Rückhalts der meisten Putzbrunner sicher sein. Allerdings sind es deutlich weniger als bei der letzten Wahl. Und wenn die Wahl auch zeigt, dass die Mehrzahl der Bürger der ruhigen und sachlichen Art ihres Rathauschefs vertraut, so wird der massive Verlust an Zuspruch dem SPD-Amtsinhaber doch zu denken geben.
Die Strategie der Gemeinschaft pro Putzbrunn (GPP) und ihres Bewerbers Walter Hois, Klostermeier Intransparenz etwa in der Finanzverwaltung vorzuwerfen, ist zumindest teilweise aufgegangen ebenso wie ihr Plan, die Wähler auf ihre Seite zu ziehen, indem sie ihnen mehr Mitspracherechte versprachen. Dafür, dass der Parteilose zum ersten Mal angetreten ist, hat er zumindest ein achtbares Ergebnis erzielt.
Der zweite Herausforderer, Eduard Boger (CSU), kann dagegen allenfalls bedingt zufrieden sein. Zwar hat er sich gegenüber der Wahl 2012 verbessert, aber sein damaliges Ergebnis war zweifelsohne schlecht. Die Zustimmung von gerade mal einem Viertel der Wähler macht ihn nicht, wie er das erhofft hatte, zum Favoriten für Klostermeiers Nachfolge. Spätestens 2024 wird der Bürgermeister seinen Hut nehmen, ob Boger dann einen dritten Anlauf wagt, ist nach dieser Wahl offen.
Interessant wird es nun, was das Klima im Gemeinderat betrifft. Seit der Kommunalwahl 2014 ist die Stimmung dort oftmals alles andere als harmonisch. Gut möglich, dass die GPP und die Freie Wähler Gemeinschaft, die nicht selten gemeinsam in Opposition zu Klostermeier, der SPD, den Grünen und Teilen der CSU argumentieren, den Druck bis zur Gemeinderatswahl 2020 weiter erhöhen.