Die Sicherheitswacht in Ottobrunn wird nach einem Jahr Probebetrieb unbefristet fortgeführt. Der Gemeinderat hat sich mit der Mehrheit von CSU und BVO sowie einer Stimme aus Reihen der SPD für den weiteren Einsatz von Bürgern auf Streife ausgesprochen - und folgt damit auch einer Bitte von Armin Ganserer, dem Chef der Polizeiinspektion 28.
Allerdings ist die vom bayerischen Innenministerium geförderte Aktion in Ottobrunn nach wie vor umstritten. In den Vorberatungen zur Gemeinderatssitzung war deutlich geworden, dass sich nur eine dünne Mehrheit für den Weiterbetrieb würde finden lassen. Vor allem SPD, Grüne, FDP und ÖDP hatten erklärt, sie könnten - auch angesichts der rückläufigen Zahl an Straftaten in der Gemeinde - weiterhin nicht erkennen, warum es eine Sicherheitswacht brauche.
Die Aktion ist in vielen Kommunen umstritten
Verena Seifert (ÖDP) hatte kritisiert, dass sich "nicht ein Ottobrunner" für die Sicherheitswacht gemeldet habe. Die drei Ehrenamtlichen, die seit Januar etwa 40 Rundgänge à drei Stunden absolviert haben, kommen tatsächlich aus der Landeshauptstadt und Höhenkirchen-Siegertsbrunn.
Gerold Kunzmann (FDP) legte in der Gemeinderatssitzung nach: "Ich bin ja froh, dass in der Beschlussvorlage nichts mehr von subjektivem Sicherheitsgefühl drin steht", sagt er. "Jetzt heißt es aber: Die Bürger brauchen Ansprechpartner." Wie das bei "höchstens einem Rundgang in der Woche" zu bewerkstelligen sei, erschließe sich ihm nicht. "Da wäre es besser, mitten im Ort jemanden hinzustellen." Gehör fand er mit seiner Meinung nicht. Generell sind die Sicherheitswachten im Landkreis München umstritten. Unterhaching und Haar etwa haben sie ebenfalls eingeführt, Neubiberg hat sie abgelehnt. Selbst die Junge Union spricht sich immer wieder gegen Bürger in Uniform aus.