Brand in Taufkirchner Mietshaus:Feuerwehr muss brennende Frau retten

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Das Haus ist nach dem Brand zum Teil unbewohnbar. (Foto: Angelika Bardehle)

Aus bisher ungeklärter Ursache entzündet sich die Wohnung einer 80-Jährigen. Auch ihre Kleidung fängt Feuer. Sie erleidet lebensgefährliche Verletzungen.

Von Iris Hilberth, Taufkirchen

Großeinsatz für die Feuerwehren aus Taufkirchen und Unterhaching: Am Montagabend ist in einem achtstöckigen Mietshaus in der Taufkirchner Ulmenstraße in der Wohnung einer 80-Jährigen ein Brand ausgebrochen, der offenbar recht spät bemerkt wurde. Als die Rettungskräfte kurz nach 19 Uhr im Ortsteil am Wald eintrafen, schlugen die Flammen bereits aus den Fenstern und der Balkontür im dritten Stock. Die Bewohnerin war auf den Balkon geflüchtet und kauerte hinter der Brüstung. Auch ihre Kleidung hatte Feuer gefangen. Die Frau wurde mit lebensgefährlichen Brandverletzungen von der Feuerwehr über eine Drehleiter vom Balkon gerettet und mit einem Hubschrauber in eine Münchner Spezialklinik für Schwerstbrandverletzte geflogen.

Die starke Rauchentwicklung macht der Feuerwehr zu schaffen

Der Feuerwehr, die mit etwa 70 Mann im Einsatz war, gelang es sehr schnell, den Brand zunächst auf der Loggia und schließlich auch in der Drei-Zimmer-Wohnung zu löschen. Als problematischer erwies sich laut Michael Huber, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Taufkirchen, die starke Rauchentwicklung im Treppenhaus. Nachbarn hatten bei einem Rettungsversuch die Wohnungstür der 80-Jährigen eingetreten, wodurch sich der Qualm im Haus nach oben ausgebreitet hatte. "Das Treppenhaus war völlig verrußt und auch der Strom war ausgefallen", berichtet der Kommandant. Eine 74 Jahre alte Bewohnerin des Mietshauses kam laut Polizei mit einer Rauchvergiftung in ein Krankenhaus. Drei weitere Bewohner seien wegen leichter Rauchgasinhalation ambulant behandelt worden.

34 Menschen können ihre Wohnungen nicht nutzen

Die Wohnungen oberhalb der ausgebrannten Räume im dritten Stock sind derzeit nicht bewohnbar. 34 Mieter mussten ihre Wohnungen daher vorübergehend verlassen. Laut Huber kamen sie größtenteils privat unter, eine Familie übernachtete im Hotel. Wann sie in ihre Räume in der Ulmenstraße zurückkehren können, vermochte der Kommandant nicht einzuschätzen. Dies hänge auch mit der Hausverwaltung zusammen, sagte Huber. Neben der Behebung der Schäden durch Ruß und Rauch müsse auch der Strom im Treppenhaus erst wieder funktionieren. Auch sei die Heizung des Mietshauses durch den Brand beschädigt worden.

Die Brandursache war zunächst noch unklar. Die Ermittlungen hat das zuständige Fachkommissariat übernommen, die Untersuchungen gemeinsam mit einem Brandsachverständigen des Bayerischen Landeskriminalamts dauerten am Dienstag noch an. Kommandant Huber vermutet, dass sich der Brand vom letztlich völlig ausgebrannten Wohnzimmer vor allem deshalb so schnell ausbreiten konnte, da durch die eingetretene Tür und die kaputten Fenster ein Luftzug entstand. Auch soll die Wohnung überwiegend mit Holz getäfelt gewesen sein.

Zahlreiche Schaulustige hatten den Einsatz der Feuerwehr in der Ulmenstraße beobachtet. Einem Mann, der die verletzte Frau bei deren Erstversorgung aus nächster Nähe fotografieren wollte, entzogen die Einsatzkräfte das Handy und übergaben es der Polizei.

© SZ vom 15.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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