Bildung:Hell und trocken

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Beim Architektenwettbewerb für das Putzbrunner Gymnasium setzt sich der Entwurf eines Büros durch, das bereits mehrere Schulen geplant hat

Von Stefan Galler, Putzbrunn

Zwei Tage zog sich das siebenköpfige Gremium zurück, dann stieg der weiße Rauch auf: Der Architektenwettbewerb um den Entwurf für das neue Gymnasium im Putzbrunner Ortsteil Waldkolonie ist vorbei und brachte letztlich ein einstimmiges Ergebnis, wie Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD) verrät. Der Siegerentwurf stammt vom Münchner Büro Peck und Daam, das bereits mehrere Schulen im Landkreis München geplant hat. "Ich hatte den Gewinner schon in der ersten Runde vorne gesehen", sagt Klostermeier. "Es freut mich sehr, dass sich dieses Modell am Ende durchgesetzt hat."

Insgesamt 16 Entwürfe waren eingereicht worden, die Jury aus Gemeindevertretern, Vertretern des Zweckverbandes Staatliche weiterführende Schulen im Südosten des Landkreises München und Architekten studierte die Modelle sehr exakt. "Schon in der ersten Runde mussten wir zwei Entwürfe aus dem Rennen nehmen, die sich nicht verwirklichen ließen", sagt Klostermeier.

Nach den Vorgaben des Zweckverbands sollten die Vorschläge eine "Clusterbildung" von mehreren Schulklassen ermöglichen, also die räumliche Zusammenlegung von Zimmern, die jeweils mit zugeordneten Aufenthalts- oder Ruheräumen ausgestattet sein sollten. "Die Cluster sollten immer etwa drei Klassen umfassen, das hat uns der Ottobrunner Schulleiter Achim Lebert geraten", so Klostermeier. Ein Entwurf habe dann immer zehn Zimmer zusammengefasst, der sei entsprechend früh aus dem Wettbewerb genommen worden.

Siegermodell: Zwei viereckige Gebäudekörper werden das neue Putzbrunner Gymnasium charakterisieren, links vom etwas größeren Komplex ist die tiefergelegte Dreifachturnhalle zu erkennen. (Foto: Claus Schunk)

Nachdem im zweiten Durchgang acht weitere Modelle ausschieden, hatte die Jury schließlich die Wahl zwischen sechs verbleibenden Arbeiten. Und hier fiel die Wahl recht eindeutig auf den Vorschlag des Münchner Büros Peck und Daam. Dessen Architekten hatten in den vergangenen Jahren bereits für die Erweiterung der Grundschule Baierbrunn, den Umbau und die Vergrößerung des Neubiberger Gymnasiums und den Neubau der Dreifachturnhalle des Gymnasiums Ottobrunn verantwortlich gezeichnet. "Wir wussten ja nicht, wer hinter den jeweiligen Entwürfen steckt. Das Kuvert mit dem Namen des Büros wurde erst nach der Entscheidung geöffnet", so der Putzbrunner Bürgermeister, dem es dann vorbehalten blieb, die Gewinner telefonisch zu benachrichtigen.

Der Jury habe besonders gefallen, wie sich die Schule im Siegermodell mit der angrenzenden Dreifachturnhalle in das Grundstück einbettet, mit direktem Anschluss an den angrenzenden Wald. Auch die Anordnung mit den beiden viereckigen Gebäudekörpern und der tiefergelegten Sporthalle an der Seite sei auf einhelligen Zuspruch gestoßen, ebenso wie der großzügige Eingangsbereich mit einer Überdachung, die es den Schülern ermöglicht, sich an Regentagen während der Pausen unterzustellen.

Erläuterungen vom Rathauschef: Am Samstag hat Edwin Klostermeier interessierte Bürger über Details aus dem Architektenwettbewerb informiert. (Foto: Claus Schunk)

Auch was die Versorgung des Gebäudes mit Tageslicht angeht, habe der Vorschlag die Nase vorne gehabt. Gleiches galt für die Unterbringung der Fahrräder, die in ihrem Entwurf oberirdisch geparkt werden. "Ein Büro schlug vor, die Räder noch unterhalb der Tiefgarage abzustellen. Aber in der Realität fährt doch kein Schüler sein Radl bis ins zweite Untergeschoss", sagt Klostermeier. Das Modell enthalte auch perfekte Möglichkeiten für eine eventuelle Erweiterung der Schule in den nächsten Jahren. Weiter gebe es nun vertiefende Gespräche mit dem Wettbewerbssieger, ehe die Fachplanung einsetzt, die bis Mai 2022 abgeschlossen sein soll. "Baubeginn sollte dann Ende 2022, Anfang 2023 sein", so Klostermeier.

© SZ vom 23.11.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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