Bildende Kunst:Baierbrunner Ansichtsache

Die Gemeinde erwirbt ein Gemälde des Malers Bernhard Pankok, der früher im Isartal lebte. Nicht alle Gemeinderäte finden das gut.

Maler sind Augenmenschen, das Isartal ist eine Augenweide. So liegt es nahe, dass die Region südlich von München immer wieder bedeutende Künstler angelockt hat. Der 1872 in Münster geborene Bernhard Pankok, der heuer seinen 150. Geburtstag gefeiert hätte, ist einer von ihnen, er hat etliche Jahre seines Lebens in Baierbrunn verbracht und den Ort samt Umgebung häufig auf Leinwand festgehalten. Die Gemeinde hat sich nun auf Initiative und Wunsch des örtlichen Heimatvereins entschlossen, ein Ölgemälde des Malers, Grafikers, Designers und langjährigen Direktors der Stuttgarter Kunstgewerbeschule zu erwerben. Es handelt sich um das um 1900 entstandene Bild "Ansicht von Baierbrunn". Der Kaufpreis beträgt 7500 Euro, eine klare Mehrheit im Gemeinderat stimmte für den Erwerb. Das Bild soll künftig in einem öffentlich zugänglichen Bereich des Rathauses hängen.

Christine Kammermeier (SPD) würdigte die Arbeit des Vereins für Heimatpflege, der sich gerade im aktuellen Jubiläumsjahr bemüht hat, den weitgehend vergessenen Pankok, nach dem ein Weg in Baierbrunn benannt ist, wieder bekannter zu machen. "Mein Dank gilt dem Heimatverein für seine Arbeit", erklärte sie und betonte, dass es neben Pankok noch weitere Künstler gebe, die in Baierbrunn gelebt hätten und mehr Aufmerksamkeit verdienen würden - auch im Hinblick auf die 1250-Jahrfeier der Gemeinde im Jahr 2026: "Da wollen wir ja was bieten." Etwas anderer Ansicht war Ravindrah Nath (FDP), der den Kauf des Gemäldes als "Verschwendung von Steuergeldern" einschätzte. Er war einer von vier Gemeinderäten, die gegen den Erwerb stimmten.

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