Die Weltenesche Yggdrasil, der Wunderbaum im Garten der Hesperiden, die sächsische Irminsul, der Baum der Erkenntnis - als Symbol, Mythenmotiv oder Weltachse werden Bäume seit Urzeiten von vielen Kulturen verehrt. Der Wald ist die Wiege der Märchen, in Japan gibt es die Kulturtechnik des Waldbadens ("Shirin-Yoku"), manche Menschen umarmen Bäume gegen den Stress und gerade für die Deutschen scheint der Wald die Sehnsuchtslandschaft schlechthin.
Die Sauerlacher Künstlergruppe "Feuervogel" widmet sich also einem Sujet, das in vielerlei Hinsicht inspiriert: "Baum Art" heißt die Werkschau, die von Freitag bis Sonntag, 17. bis 19. Mai, im Sauerlacher Wasserhäusl zu sehen ist. In den Bildern der "Feuervogel"-Künstlerinnen spielen besagte mythische, religiöse und literarische Motive eine Rolle - nicht zu vergessen die ökologische Seite: "Bäume überdauern jedes menschliche Leben, werden so zu Naturdenkmälern und prägen Landschaften. Der Baum ist das wichtigste Element des Ökosystems Wald, in dem zahlreiche Tiere und Pflanzen Unterschlupf finden und der auch dem Menschen einen Raum der Entspannung bietet jenseits von Hektik und Reizüberflutung", sagt Mitglied Magdalena Gambietz. "Der Wald spielt zudem in der heutigen Zeit des Raubbaus an der Natur und dem Klimawandel eine immer wichtigere Rolle."
Die Künstlerinnen aus Sauerlach und Umgebung haben sich mit verschiedenen Techniken und motivischen Herangehensweisen diversen Aspekten des Baumes gewidmet: Für Veronika Gräfin von Matuschka etwa, die an der Malakademie des Münchner Bildungswerkes studiert hat, verbindet der Baum die Lebensräume zwischen Himmel und Erde, was sie in ihrem Bild "Lebensbaum" ausdrückt. Die Vernissage ist am Freitag im Wasserhäusl an der Wolfratshauser Straße, Beginn 19 Uhr, und ist Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Als Gastaussteller präsentiert Michael Braun Kunstwerke aus Holz.