Aushilfslehrer:Wertschätzung sieht anders aus

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Dringend gesucht: Aushilfslehrer für Kinder aus der Ukraine, die Deutsch lernen müssen. (Foto: Claus Schunk)

Der Umgang mit angeworbenen Kräften für den Unterricht ukrainischer Kinder ist inakzeptabel.

Kommentar von Irmengard Gnau

Die vergangenen fast drei Jahre haben die Schulen vor unglaubliche Herausforderungen gestellt: erst die Corona-Pandemie, dann der Krieg in der Ukraine, der binnen weniger Wochen Tausende Menschen und ihre Kinder im Schulalter nach Deutschland gebracht hat. Schulleitungen, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern und Kinder, auch die Verwaltungsbehörden haben in dieser Zeit viel Mühe investiert, Durchhaltevermögen und Kreativität bewiesen. So wurden im Frühjahr binnen weniger Wochen Willkommensklassen eingerichtet und Strukturen geschaffen, um ukrainische Kinder aufzunehmen.

Damit ein sowieso schon mit Lehrermangel kämpfendes System diesen ermöglichen konnte, rasch am deutschsprachigen Unterricht teilzunehmen, wurden zusätzliche Kräfte rekrutiert. Diese externen Kollegen leisten wertvolle Arbeit in Brückenklassen, als Unterstützer für Kinder mit Migrationshintergrund, als Aushilfen oder Teamlehrkräfte - und sie wollen zurecht wertgeschätzt werden. Niemandem wäre geholfen, wenn die Zusatzlehrer aus Frust das Handtuch werfen, weil sie den Eindruck haben, dass sie diese Wertschätzung eben nicht genießen, weil sie ihr Gehalt nicht pünktlich erhalten oder es weniger ist als erwartet.

Es ist richtig, genau zu prüfen, wer Kinder unterrichten darf. Und es ist auch richtig, vom Staat gezahlte Gehälter an bestimmte Kriterien zu knüpfen. Doch Bürokratie darf nicht dazu führen, dass sich Menschen vor den Kopf gestoßen fühlen von einem gesichtslosen Verwaltungsapparat. Acht Wochen Bearbeitungszeit mögen angesichts hoher Stapel von Aufgaben und komplexen Zuständigkeiten unvermeidlich sein. Zwei Monate ohne Gehalt und Arbeitsvertrag, mit unsicherer Krankenversicherung aber sind inakzeptabel. Die Schulverwaltungen müssen hier mit Hilfe der Digitalisierung schneller werden. Viel wichtiger und rascher zu verwirklichen aber ist eine bessere Kommunikation. Wer sich selbst und seine Umstände erklärt, findet meist Verständnis. Und mit wem gesprochen wird, der fühlt sich ernst genommen.

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