Unterföhringer Feuerwehr:Freie Bahn für die Einsatzkräfte

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Das Feuerwehrhaus an der St.-Florian-Straße in Unterföhring wird ausgebaut. Die Vorarbeiten laufen dafür jetzt an. (Foto: Claus Schunk)

Sechs Einfahrten für neun Fahrzeuge. Das Feuerwehrhaus in Unterföhring ist schon lange zu klein. Nun hat sich der Gemeinderat auf eine Erweiterung des Gebäudes an der St.-Florian-Straße festgelegt. Die Kritiker des Standorts setzten sich nicht durch.

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Die Zahl der Einwohner steigt, die der Beschäftigten im Gewerbegebiet jenseits der S-Bahn sowieso und die Zahl der Einsätze, zu denen die Helfer der Freiwilligen Feuerwehr ausrücken müssen, erhöht sich von Jahr zu Jahr.

Nun muss auch der zentral gelegene Standort an der St.-Florian-Straße wachsen. Und das kann er auch, wie der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen hat. Auch wenn das nicht ganz einfach wird.

Schon heute bietet das im Jahr 1979 erbaute und 1993 modernisierte Feuerwehrhaus nicht mehr genügend Raum. Nach den Worten von Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft, PWU) müssen die Helfer ziemlich viel rangieren, wenn sie zu einem Brand oder Unfall fahren wollen. Das Feuerwehrhaus hat nur sechs Einfahrten, aber neun Fahrzeuge und vier Anhänger. Sogar die Waschhalle müsse genutzt werden, so der Rathauschef. Bereits 2013 hat der Gemeinderat eine Erweiterung der Feuerwehr an diesem Standort beschlossen; geplant war ursprünglich, den Parkplatz gegenüber zu nutzen, auf der anderen Seite der St.-Florian-Straße. Diese wird von vielen Kindern aus Unterföhring-Süd als Schulweg genutzt - und würde, wenn man an der Trasse nichts verändern würde, mitten durch den Feuerwehrkomplex führen.

Die St.-Florian-Straße soll für Fußgänger weiter sicher nutzbar sein

Das will die Feuerwehr nicht, und auch Lokalpolitiker wie Planer sehen ein Risiko für Fußgänger. Nun soll die Straße verschwenkt werden. Die St.-Florian-Straße wird am Neubau vorbeigeführt, sodass ein kompakter Baukörper mit Innenhof entsteht, und sie ist dann weiterhin von Fußgängern, Radlern und Autos zu nutzen.

Eine Idee, die Straße für den motorisierten Verkehr komplett zu schließen und nur noch einen Geh- und Radweg zuzulassen, fand keinen Gefallen; nicht bei den Feuerwehrleuten und auch nicht bei den Planern. Deshalb sprach sich der Gemeinderat mit 21 zu drei Stimmen für die Verschwenkung aus. Das Raumprogramm für die Erweiterung des Feuerwehrstandorts umfasst 5400 Quadratmeter: Der Neubau wird Erd-, Ober- und Dachgeschoss bekommen; zudem größere Umkleiden für die Feuerwehrleute, einen größeren Schulungsraum, eine neue Waschhalle, eine Werkstatt und weitere Dienstwohnungen. Gebaut wird darüber hinaus eine Tiefgarage mit 53 Stellplätzen, um das Grundstück auszunutzen.

Ein großer Innenhof ist geplant - damit keiner mehr rangieren muss

Baubeginn könnte 2019 sein, die Planung für das Projekt wird im laufenden Jahr konkretisiert. Auf Initiative der CSU-Fraktion soll der zwischen Alt- und Neubau entstehende Innenhof vergrößert werden - damit nicht wieder viel rangiert werden muss. Auch die zwei Tiefgarageneinfahrten sollen verlegt werden.

Nicht alle im Gremium waren glücklich über den Standort am Rande des großen Wohngebietes, obwohl ein dortiger Verbleib bereits beschlossen worden war. Grünen-Gemeinderätin Gisela Fischer regte an, ein anderes Grundstück zu suchen: "Wir haben dem Standort damals zwar zugestimmt, es ist aber nicht das Optimum, nicht für die Nutzer und nicht für den Städtebau." Unterstützung für ihren Vorschlag erhielt sie von SPD-Fraktionsvorsitzender Jutta Schödl, und auch Edith Michal (PWU) sagte, das der Komplex viel zu groß gerate. Nach einer Unterbrechung der Sitzung votierte die Gemeinderatsmehrheit für die Planungen samt Straßenverlegung. Edith Michal, Gisela Fischer und Johannes Mecke (Grüne) verweigerten ihre Zustimmung.

© SZ vom 31.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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