Eine Gesellschaft für Umwelttechnik mit Sitz in Krailling soll jahrelang enorme Mengen schadstoffbelastetes Material in nicht zugelassenen Deponien entsorgt haben. Gegen den Hauptgesellschafter und Geschäftsführer des Unternehmens und drei leitende Mitarbeiter hat am Mittwoch vor dem Münchner Landgericht der Prozess wegen unerlaubten Umgangs mit Abfällen in Hunderten von Fällen in den Jahren 2007 bis 2012 begonnen. Den Angeklagten wird ferner Betrug mit einem Gesamtschaden von knapp 13 Millionen Euro vorgeworfen.
Die Gesellschaft entsorgte auf ihrem Betriebsgelände in Neuötting belasteten Bauschutt, Gleisschotter und Boden unter anderem im Auftrag des Münchner Wasserwirtschaftsamts und der Stadtwerke Augsburg. Laut Anklage begann die unsachgemäße Aufarbeitung in einer Finanzkrise. Um wieder gewinnbringend arbeiten zu können, habe das Unternehmen mit Giften belastetes und krebserzeugendes Material in Mengen angenommen, die von der Verwertungsanlage nicht zu bewältigen waren. Den Kunden sei eine ordnungsgemäße Entsorgung vorgespiegelt und berechnet worden.
Gegen die vier Angeklagten, darunter eine Frau, ist die Verhandlung vorläufig auf 26 Sitzungstage bis 7. August angesetzt.