Spielzeitpremiere:Leiden mit Gelsomina

Marco Goeckes Choreografie zu Nino Rotas Ballettsuite "La Strada" ist wieder im Gärtnerplatztheater zu sehen.

Giulietta Masinas große, traurige Augen, wenn sie für ein Kilo Salami und zwei Flaschen Wein von ihrer Mutter an den Schausteller Zampanò verschachert wird. Anthony Quinns virile Brutalität, mit der er Gelsomina behandelt. Die Zirkuswelt, die keiner so poetisch malen konnte wie Federico Fellini in "La Strada" (1954). Dazu Nino Rotas Musik, die der Komponist später zu einer Ballettsuite umgeschrieben hat. Uraufführung war 1966 an der Scala in Mailand. Viel Kopfkino also, dass einen bei der Choreografie eines zeitgenössischen Handlungsballetts zu La Strada im Weg stehen könnte. Marco Goecke hat sich davon nicht beeindrucken lassen, er hat sich den Fellini-Klassiker in Vorbereitung für seine Arbeit nur noch ein einziges Mal angesehen und dann seine ganz eigene Tanzsprache entwickelt für die Seelenzustände von Gelsomina, Zampanò und Co. Jetzt ist sein Ballett - die choreografische Uraufführung war 2018 - am 21. und 28. Januar, jeweils um 19.30 Uhr, als Spielzeitpremiere wieder am Gärtnerplatztheater zu sehen. Es spielt das Orchester des Staatstheaters unter der Leitung von Michael Brandstätter.

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