Die Banken bieten keine kostenlosen Konten mehr an, welch eine Frechheit, schreien da manche, wie könnten die sich nur erdreisten. Dabei ist es doch erst einmal völlig in Ordnung, dass die Institute Geld für ihre Leistungen verlangen. Sie stellen das Konto, der Kunde zahlt, wie bei anderen Geschäften auch. Das Problem ist ein anderes: Für Kunden ist es ziemlich schwer zu durchschauen, welches der dutzenden Girokonto-Modelle nun individuell das richtige ist.
Bankgebühren:Die Zeit der kostenlosen Bankkonten ist vorbei
Seit wenigen Tagen verlangen die Hypovereinsbank und die Stadtsparkasse München Gebühren. Verbraucherschützer kritisieren, dass die Kunden trotzdem keine weiteren Leistungen erhalten.
Jeder ist selbst für sein Geld verantwortlich und sollte sich so gut wie möglich informieren, das stimmt schon. Nur, ein Girokonto ist etwas anderes als ein Indexfonds. Ein Girokonto braucht fast jeder, also sollte für jeden verständlich sein, was ein Konto kostet. Inzwischen existieren aber verschiedenste Modelle nebeneinander.
Mal sind ausgedruckte Belege inbegriffen, bei der nächsten Bank nicht. Mal ist die Gebühr niedrig, beim nächsten Institut der Dispozins hoch. Manche melden sich deshalb lieber gleich bei einer Direktbank an. Keine Gebühren, kein Stress, hoffen sie. Mit Filialen können die Direktbanken zwar nicht aufwarten, aber auch die klassischen Banken haben ihre Standorte in den vergangenen Jahren mehr und mehr geschlossen - und viele Junge wollen sich am Bankschalter ohnehin nicht mehr anstellen.
Eigentlich müssten sich die Banken also ziemlich anstrengen, um ihre Kunden trotz der Gebühren zu halten. Sie müssten ihnen erklären, warum sie nun Geld verlangen, was der Nullzins für sie bedeutet. Doch statt um Verständnis zu werben, scheinen einige Banken darauf zu hoffen, dass die Klientel gar nicht merkt, das sie nun zahlt. So ging es manchen Kunden der Hypo-Vereinsbank, die so schlecht informiert wurden, dass sie von erhöhten Gebühren nichts mitbekommen haben. Es verwundert nicht, wenn sie keinen Grund mehr sehen, ihrer Bank treu zu bleiben.