Kandidatin der Freien Union:Einzelkämpferin der Pauli-Partei?

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Cornelia Kienzer ist eine Direktkandidatin der Pauli-Partei für die Bundestagswahl. Sie stellt sich auf einen David-gegen-Goliath-Kampf ein.

Jürgen Wolfram

Cornelia Kienzer, Fachärztin für Psychiatrie aus Taufkirchen, zieht als zugelassene Direktkandidatin im Bundeswahlkreis München-Land (222) für die Freie Union, die neue Partei Gabriele Paulis, in den Bundestagswahlkampf. Landesweit wurde die Pauli-Partei wegen eines Formfehlers der Vorsitzenden gar nicht erst zugelassen.

Cornelia Kienzer will für die Freie Union in den Bundestag einziehen. Sie ist Direktkandidatin im Wahlkreis München-Land. (Foto: Foto: unk)

SZ: Sind Sie sauer auf Frau Pauli, nachdem sie der Freien Union durch ihre Nachlässigkeit den bundespolitischen Start vermasselt hat?

Kienzer: Ein bisschen enttäuscht bin ich schon. Aber man muss jetzt mal den 6. August abwarten. Dann wird über unsere Beschwerde gegen den Ausschluss entschieden.

SZ: Womöglich bleibt es beim Nein für die Partei, aber Ihre persönliche Kandidatur wäre davon unberührt. Stürzen Sie sich auch dann in den Wahlkampf?

Kienzer: Ich würde meine eigene Kandidatur aufrecht erhalten und habe mich auch schon auf einen David-gegen-Goliath-Kampf vorbereitet. Über meine Strategie will ich jetzt nichts sagen. Nur so viel: Ich gehe auch in die Öffentlichkeit.

SZ: Sie sind politisch noch nie in Erscheinung getreten. Was hat Sie bewogen, sich der Freien Union anzuschließen?

Kienzer: Vor über 30 Jahren bin ich aus politischen Gründen aus Rumänien geflohen und wollte von alledem nichts mehr wissen. Aber die Politik holt einen ein, denn sie betrifft jeden und entscheidet über unseren Alltag. Inzwischen habe ich klare Vorstellungen, zum Beispiel zur Gesundheitspolitik.

SZ: Kaum war die Freie Union gegründet, hat sich Gabriele Pauli mit ihren Stellvertretern angelegt, darunter Sabrina Olsson aus Grünwald. Auf welcher Seite stehen sie in diesem Vorstandsstreit?

Kienzer: Ich stehe fair zu Frau Pauli. Sie ist glaubwürdig, entschlossen und steht zu ihren Grundsätzen. Sie legt zwar ein hohes Tempo vor, aber wir haben ja schnelllebige Zeiten.

SZ: Welches politische Ziel der Freien Union ist für Sie besonders wichtig?

Kienzer: Hierzulande muss einiges revidiert werden. Nehmen Sie nur mal die medizinische Forschung. Da muss mehr passieren, wenn Deutschland wieder vorn sein will.

© SZ vom 04.08.2009 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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