Investitionen für ein gutes Klima:In München wird's zappenduster

Lesezeit: 1 min

Das Umweltbündnis und die Stadt haben 30 Projekte zum Klimaschutz gestartet. Am Samstagabend geht's los. Dann sollen alle Lichter ausgehen.

Berthold Neff

Am Samstagabend gehen in der Stadt die Lichter aus - als ein für alle sichtbares Zeichen, dass München den Klimaschutz ernst nimmt. Die großen Anstrengungen, die auch richtig etwas kosten, kommen allerdings erst danach.

Im Mai wird der Stadtrat trotz der derzeitigen Finanzkrise ein "Integriertes Handlungsprogramm Klimaschutz in München" verabschieden. Wie hoch die städtischen Investitionen sein werden, steht noch nicht fest, die Details werden noch in Gesprächen der Fraktionen von SPD und Grünen mit Oberbürgermeister und Kämmerer abgestimmt.

München will CO2-Ausstoß halbieren

Klar ist aber schon heute, dass es einiger Anstrengungen bedarf, um die hoch gesteckten Münchner Klimaziele zu erreichen. Die Stadt hat sich selbst dazu verpflichtet, ihren CO2-Ausstoß bis 2030 um die Hälfte zu reduzieren, gerechnet vom Stand des Jahres 1990. Statt sieben Tonnen soll jeder Münchner dann nur noch 3,5 Tonnen CO2 verursachen.

Da dies ohne die Hilfe möglichst vieler Bürger, Verbände und der örtlichen Industrie nicht zu schaffen wäre, hat die Stadt bereits 2007 eine breite Allianz von fast hundert wichtigen Akteuren im Bündnis "München für Klimaschutz" gesammelt.

Sie haben seither 30 Projekte erdacht und teilweise auf den Weg gebracht, die hohes Einsparpotenzial beim CO2-Ausstoß aufweisen. Sie seien, sagte Bürgermeister Hep Monatzeder (Grüne) am Donnerstag bei der Präsentation des Ergebnisberichts, von "beachtlicher Qualität".

Bio-Erdgas fürs Michaelibad

Und was damit angestoßen wurde, habe auch viele Jobs gesichert und neue geschaffen, denn meist profitiere das lokale Handwerk, wenn zum Beispiel Gebäude wärmegedämmt würden. Auch Umweltschutzreferent Joachim Lorenz (Grüne) zeigte sich sehr angetan von dem bisher Erreichten.

Noch in diesem Sommer soll zum Beispiel die Stromproduktion auf dem Dach der Park&Ride-Anlage am Westkreuz anlaufen. Der dort erzeugte Solarstrom soll ins Netz fließen und eine Ladestation für Elektrofahrzeuge speisen, was pro Jahr etwa 34 Tonnen CO2 einsparen wird. Eine weitaus größere Einsparung bringt die Biogasanlage, die von den Stadtwerken derzeit mit der Erdgas Südbayern in Freising gebaut wird.

Das Bio-Erdgas soll im Michaelibad klimaneutral Strom und Wärme erzeugen. Damit diesen Vorhaben noch viele weitere folgen, beginnt für das Bündnis - nach der Feier am Donnerstagabend im Festsaal des Alten Rathauses - nun die zweite Phase, die der Umsetzung.

© SZ vom 26.03.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: