In Trudering:Luxuswagen gestohlen

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Die Täter haben das schlüssellose System der Autos geknackt

Für ein bisschen mehr Bequemlichkeit sind einige Menschen bereit, viel Geld zu bezahlen. Zwei Besitzer teurer Autos haben nun doppelt bezahlt. Sie mussten am Montagmorgen feststellen, dass ihre Wagen von den Parkplätzen in Trudering verschwunden waren, auf denen sie sie am Vorabend abgestellt hatten.

Der SUV von BMW und der S-Klasse-Mercedes waren beide mit einem sogenannten Keyless-System ausgerüstet, BMW nennt es "Comfort access". Es erkennt über einen Sensor, wenn sich der Schlüssel in der Nähe des Wagens befindet, entriegelt die Türen und der Motor kann gestartet werden. Auf diese Weise ersparen sich die Halter den Griff in Hand- oder Hosentasche. Dazu kommt das Gefühl, dass einem wenn schon nicht die ganze Welt, so doch zumindest das eigene Auto ergeben zu Diensten ist.

Allerdings haben auch Diebe längst gelernt, die Technik für ihre Ziele zu manipulieren. Mit speziellen Sendern verstärken sie das Signal und sind so in der Lage, Autos zu öffnen und zu starten, wenn der Schlüssel weiter entfernt ist als nur ein paar Meter. Die beiden Diebstahlopfer hatten ihre Luxuswagen direkt vor ihren Häusern in der Nähe des Postwegs und der Waldschulstraße abgestellt. Offenbar nah genug, um das Signal des Schlüssels zu überbrücken, der über Nacht zuhause am Schlüsselbrett hing. Der Trick mit dem Funkwellenverstärker ist nicht neu, bereits im Januar und im Juni 2017 wurden in München auf diese Weise teure Autos gestohlen.

Die Polizei München, bei der die Autobesitzer am Montag Anzeige erstatteten, schätzt den Schaden diesmal auf mehr als 200 000 Euro und sucht nach Zeugen, die möglicherweise beobachtet haben, wie verdächtige Personen den Tatort ausspähten. Am Montagmittag entdeckte eine Zeugin nur fünf Minuten vom Tatort entfernt Autoteile, die offenbar aus den gestohlenen Fahrzeugen ausgebaut worden waren. Laut Polizei handelt es sich dabei um Ortungsgeräte, derer sich die Diebe entledigen, bevor sie mit ihrer Beute das Weite suchen.

Besitzern von Autos mit Keyless-Technologie raten die Beamten, ihre Wagenschlüssel so aufzubewahren, dass das Signal nicht abgefangen werden kann. Zum Beispiel im Keller oder in Metallbehältern, die den Sender abschirmen. Wenn man seinen Autoschlüssel allerdings erst aus dem Safe holen muss, bevor man morgens ins Auto steigt, macht das das Leben auch nicht gerade bequemer.

© SZ vom 05.12.2018 / anh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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