In der U7 und am Nußbaumpark:Rassist festgesetzt

34-Jähriger pöbelt, bis die Polizei kommt - dann randaliert er

Von Martin Bernstein

Fast 60 Münchnerinnen und Münchner sind in diesem Jahr bereits von rassistischen, LGBTIQ-feindlichen oder antisemitischen Tätern körperlich angegriffen oder bedroht worden - in aller Öffentlichkeit. Das jüngste Opfer war acht Jahre alt. Oft attackierten die Täter auch Polizisten oder andere Sicherheitskräfte. Der aktuellste dieser insgesamt 38 von Polizei und zivilgesellschaftlichen Organisationen wie der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias) oder der Opferhilfsorganisation "Before" gemeldeten Vorfälle ereignete sich am Montagabend. Der Täter, ein 34 Jahre alter Münchner, konnte ermittelt und festgenommen werden. Der polizeibekannte, mit Nazi-Symbolen tätowierte Mann sitzt jetzt in Untersuchungshaft.

In einer U7 Richtung Neuperlach hatte am Montag um 18.20 Uhr der 34-Jährige mehrere Menschen rassistisch als "Untermenschen" angepöbelt. An der Haltestelle Sendlinger Tor stellte ihn ein 28-Jähriger beim Aussteigen deshalb zur Rede. Daraufhin attackierte der Angreifer auch den 28-Jährigen körperlich und schlug ihm das Handy aus der Hand. Das verletzte Opfer und ein 23-Jähriger verfolgten dennoch den Täter und riefen die Polizei. Am Nußbaumpark wurde der 34-Jährige von Polizisten gefasst. Auch dabei tobte er und schlug um sich, so dass ihm Handfesseln angelegt werden mussten. Er versuchte die Beamten zu beißen, trat und spuckte nach ihnen. Einen der Polizisten verletzte er derart, dass dieser nicht mehr dienstfähig war. Auch das 28 Jahre alte Opfer musste ins Krankenhaus. Das Staatsschutz-Kommissariat 44, Telefon 089/2910-0, sucht Zeugen.

© SZ vom 12.08.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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