Hauptbahnhof:Zu viel getrunken: Polizei-Alkomat gibt auf

Dass ein 49 Jahre alter Betrunkener am Dienstagabend bei seiner Festnahme lediglich über starke Bauchschmerzen klagte, ist fast schon ein medizinisches Wunder. Das Atemalkoholgerät der Beamten versagte angesichts von fünf Promille den Dienst - der Körper des Mannes überstand den eigentlich tödlichen Vollrausch dagegen. Der Betrunkene war sogar noch so gut auf den Beinen, dass er zunächst davonlaufen und dann auch noch auf die Bundespolizisten einprügeln konnte. Drei mögliche Ursachen könnten dem Mann das Leben gerettet haben: eine massive Konstitution, eine besondere genetische Disposition - oder langjährige Übung.

Gegen 22 Uhr hatte der Mann offenbar versucht, einen Koffer am Info-Point im Hauptbahnhof zu entwenden. Er floh dann aber ohne das Gepäck in Richtung Schalterhalle. Eine Streife der Bahn-Sicherheit hielt den 49-Jährigen auf und verständigte die Bundespolizei. Daraufhin soll der Mann nach den Sicherheitskräften geschlagen haben. Bundespolizisten brachten ihn auf die nahe Wache. Dort erlebten sie eine Überraschung: Das Atemalkoholmessgerät streikte. Das Gerät ist bis zu einem Wert von fünf Promille ausgelegt - eine in der Regel tödliche Dosis. Im Display zeigte das Gerät nur noch drei nach oben zeigende Pfeile. Offiziell wurden daher 5 Promille registriert. Es könnte aber auch noch mehr gewesen sein.

© SZ vom 15.12.2016 / bm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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