Hauptbahnhof:Sprung vor U-Bahn angetäuscht

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51-Jähriger zwingt Zug mit einem "Scherz" zur Notbremsung

Das, was ein 51-Jähriger am Dienstagabend im Suff wohl für einen Scherz hielt, könnte ihn möglicherweise sogar ins Gefängnis bringen. Durch einen angedeuteten Sprung auf die Gleise hat der Mann eine einfahrende U-Bahn zu einer Notbremsung gezwungen. Gegen den in Deutschland wohnsitzlosen Mann ermittelt die Polizei jetzt wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Der Strafrahmen für solche Fälle reicht bis zu fünf Jahren Gefängnis.

Der Vorfall ereignete sich am Dienstag gegen 22.15 Uhr. Zusammen mit einem 29 Jahre alten Begleiter hielt sich der Mann in der Mitte des Bahnsteigs der Linie U 4 unterm Hauptbahnhof auf. Als der Zug einfuhr, täuschte der 51-Jährige unvermittelt einen Sprung vor den Zug an, ohne jedoch tatsächlich abzuspringen. Der 39-jährige Fahrer der U-Bahn leitete sofort eine Schnellbremsung des zu diesem Zeitpunkt noch rund 40 Stundenkilometer schnellen Zugs ein. Kurz darauf kam dieser zum Stillstand. Der 51-Jährige soll das Ganze sehr lustig gefunden und sich vor seinem Begleiter noch mit der Tat gebrüstet haben. Zahlreiche Fahrgäste auf dem Bahnsteig waren Zeugen des Vorfalls geworden.

Die alarmierte Polizei konnte wenig später den 51-Jährigen noch am Bahnsteig festnehmen. Aufgrund seiner Alkoholisierung mit rund zwei Promille wurde er zur Ausnüchterung in Gewahrsam genommen, aus dem er erst am Mittwoch entlassen wurde. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet. Zum Glück für die Fahrgäste - aber auch für den Täter, dessen Straferwartung sich sonst noch deutlich erhöht hätte - kam bei der Notbremsung niemand körperlich zu Schaden. Der U-Bahnverkehr konnte nach einer Verzögerung von etwa zehn Minuten wieder aufgenommen werden.

© SZ vom 23.05.2019 / bm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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