Hasenbergl:Wenn jeder Cent zählt

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Einrichtungen und Verbände zeigen, wie sich Geld sparen lässt

Von Jerzy Sobotta, Hasenbergl

Wem das nötige Kleingeld für ein Eis bei gutem Wetter fehlt, dem setzen die heißen Tage noch einmal mehr zu. "Ohne Moos nichts los", sagt schon der Volksmund. Statt Sommerurlaub und Pauschalreise heißt es für viele Münchner: zu Hause bleiben. Doch nicht nur Reisen kostet Geld, sondern auch das Leben in einer der teuersten Städte des Landes.

Gerade im Norden der Stadt müssen viele Menschen jeden Cent zweimal umdrehen. In Stadtvierteln wie dem Harthof oder dem Hasenbergl bezieht im Schnitt gut jedes fünfte Kind unter 15 Jahren Unterstützungsgeld. Und auch viele Senioren sind auf staatliche Leistungen angewiesen.

Wie der alltägliche Kampf ums liebe Geld ein wenig erträglicher wird, zeigt die Messe "Günstiger Leben im Münchner Norden". Insgesamt 16 Aussteller zeigen, wo man kostenlos an Ausflügen und Sommerprogrammen teilnehmen kann, woher man günstig neue Kleidung bekommt oder sich ein Fahrrad oder einen Computer zusammenschrauben kann. Außerdem informieren Sozialämter, Senioren- und Jugendeinrichtungen über finanzielle Beihilfen und Mittagessen zum kleinen Preis. Erste Schnäppchen wird es schon an Ort und Stelle bei einem Flohmarkt geben.

"Die Messe richtet sich an alle Bürger aus dem Münchner Norden, egal wie viel Geld sie haben oder wie alt sie sind", sagt Friederike Goschenhofer. Sie veranstaltet die Messe für das Regionale Netzwerk für soziale Arbeit in München (Regsam), in dem sich Dutzende Sozialeinrichtungen, Verbände und Initiativen zusammengeschlossen haben. Die Idee dazu sei bei einem gemeinsamen Treffen der Netzwerker entstanden: "Das Angebot ist so vielfältig, dass selbst wir keinen Überblick hatten, was es alles in München gibt", sagt Goschenhofer. Wieso also nicht gleich die Angebote den Anwohnern präsentieren?

Das Interesse an dem Thema ist riesig. Im vergangenen Jahr hat das Sozialreferat seine Broschüre "Günstiger leben in München" überarbeitet und in einer zweiten Auflage von 85 000 Exemplaren neu aufgelegt: Mehr als 130 Seiten voll mit Informationen über Ferienpässe, Secondhandläden, Bibliotheken, Gratis-Tanzkurse oder die Rechtsberatung. Die Broschüre ist mittlerweile vergriffen und nur noch online auf der Seite der Stadt einsehbar. Doch viele Angebote wird es auch auf der Messe zu sehen geben. Dafür hat das Netzwerk Regsam auch eine Liste eigens für den Münchner Norden erstellt.

Friederike Goschenhofer hofft auf großen Andrang. In den vergangenen Wochen seien Flyer an vielen Kitas, Schulen und Sozialeinrichtungen im Münchner Norden verteilt worden. Bei der Organisation haben auch viele freiwillige Helfer mitgemacht. Damit der Sommer für alle gut anfängt - auch ohne Moos.

Die Messe "Günstiger Leben im Münchner Norden" findet an diesem Freitag, 28. Juni, von 15 bis 19 Uhr im Einkaufszentrum Mira an der Schleißheimer Straße 506 statt.

© SZ vom 28.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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