Hasenbergl:Geborgenheit und Struktur

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In Kürze beginnen Abriss und Neubau der Otto-Steiner-Schule und der Tagesstätte an der Rainfarnstraße. Die Kosten in Höhe von 36 Millionen Euro übernimmt zu fast zwei Dritteln die Regierung von Oberbayern

Von Jerzy Sobotta, Hasenbergl

So soll die Otto-Steiner-Schule in rund zwei Jahren aussehen. Simulation: Sommersberger Architekten und Ingenieure (Foto: Sommersberger Architekten und Ingenieure)

Das Heilpädagogische Centrum Augustinum saniert vom kommenden Frühjahr an die Otto-Steiner-Schule und die Tagesstätte an der Rainfarnstraße. Der teilweise Abriss und Neubau der Schule wird etwa zwei Jahre dauern und betrifft ungefähr 270 Kinder, die meisten von ihnen mit geistiger Beeinträchtigung. In den Faschingsferien sollen bereits 20 Schulklassen und neun Gruppen der Tagesstätte in ein Containergebäude auf dem Gelände der Samuel-Heinicke-Realschule in München-Nymphenburg umziehen. Dort werden die Kinder voraussichtlich bis zum Schuljahr 2022/23 unterrichtet, bis sie in das neue Gebäude in der Rainfarnstraße zurückkehren können.

"Die Schule wird großzügiger gebaut und an aktuelle pädagogische Anforderungen angepasst", sagt Schulleiterin Heidi Trunsky-Wagner. So soll es in Zukunft in jedem Klassenraum beispielsweise ein Nebenzimmer als Rückzugsbereich geben. Außerdem könne man dadurch die Flure integrieren und sogenannte Lerninseln schaffen. Die Raumgestaltung orientiert sich dabei am Münchner Lernhauskonzept, bei dem räumlich kleinere Einheiten innerhalb des Schulgebäudes geschaffen werden können.

Das Bild erinnert an den Namensgeber, Pfarrer Otto Steiner. (Foto: Stephan Rumpf)

Die Tagesstätte wird künftig in einem neuen Gebäudeteil mit 15 Gruppenräumen unterkommen, sodass sie sich künftig keine Zimmer mehr mit der Schule teilen muss. Hier soll es eine weitere architektonische Besonderheit geben: Einbauten aus Holz, die den Kindern Nischen und Zwischenebenen bieten, in denen sie sich zurückziehen können. "Dadurch vermitteln die Räume Geborgenheit und Struktur und unterstützen die Pädagogik der Tagesstätte", sagt Tagesstätten-Leiterin Anne Heuberger. Insgesamt kostet der Abriss und Neubau 36 Millionen Euro, von denen fast zwei Drittel von der Regierung von Oberbayern übernommen werden.

Äußerlich solle sich das neue Gebäude in das Gesamtbild der Rainfarnstraße einfügen, verspricht das Augustinum. Die gemeinnützige Gruppe hat sich auf Altersheime der gehobenen Preisklasse spezialisiert und hat bundesweit 23 Wohnstifte. Außerdem gehören der Gruppe in München eine Klinik für Innere Medizin, die Friedrich-Oberlin-Fachoberschule für Sozialwesen und Wirtschaft in Pasing sowie zahlreiche pädagogische Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

© SZ vom 09.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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