Harlaching:Verkehrsvisionen: Lokalpolitiker fordern Verlängerung der U-Bahn-Linie 1

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Von Julian Raff, Harlaching

Mit einem Antrag, die U-Bahn-Linie 1 vom Mangfallplatz zum Krankenhaus Harlaching zu verlängern, blickt der Bezirksausschuss (BA) Untergiesing-Harlaching weit in die Zukunft. Nach kurzer Debatte nahm das Gremium einstimmig einen Antrag von Andreas Babor (CSU) und Christoph Schneider (FDP) an, der die bisher aus Kostengründen zurückgewiesene Idee mit ausführlicher Begründung wieder aufnimmt. Eine neue Chance sieht der BA im bevorstehenden Umbau des Klinikums, der laut Antrag trotz des geplanten Schulbaus genug neuen Raum für einen U-Bahn-Halt mit unterirdischer Park-and-Ride-Anlage schaffen könnte.

Auf jeden Fall sollte diese Option technisch und planerisch gewahrt werden, wenn schon beim Umbau der Tram-Wendeschleife an der Großhesseloher Brücke "die Chance vertan wurde". Ein großzügiges U-Bahn-Zwischengeschoss könnte überdies einem Supermarkt oder Drogeriemarkt Platz bieten, der die unterversorgte Harlachinger Mitte bedient. In der Seybothstraße finden sich jedenfalls ausschließlich Spezialgeschäfte, denen ein Vollversorger keine Konkurrenz machen würde.

Die 15er/25er Tram und der 139er Bus stoßen längst an ihre Kapazitätsgrenzen und sollten, so der BA, auch im Falle eines U-Bahn-Baus langfristig weitergeführt werden. Um die Vision gleich noch einen Schritt weiter zu führen, sollte eine Verlängerungsoption nach Grünwald eingeplant werden. Als Stadt-Umland-Projekt, so die Überlegung im BA, hätte eine verlängerte U 1 womöglich auch bessere Förderchancen in Bund und Land. Den Hinweis, dass auch Bundesmittel ja bis auf weiteres lediglich von der Gunst eines CSU-geführten Ministeriums abhängen, wollte Sebastian Weisenburger (Grüne) dann doch in Richtung von BA-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) loswerden. Ansonsten unterstützten alle Fraktionen ohne wahlkampfbedingte Urheberrechtsdebatten den Antrag und betonten, dass man dem Wähler keine schnelle Lösung verspreche. Es müsse also eher in Jahrzehnten gedacht werden als in Jahren.

© SZ vom 31.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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