Handlungsbedarf:Mehr fürs Auge

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Die Berg am Laimer CSU vermisst beim Konzertsaal einen Wow-Effekt, umso attraktiver soll das Umfeld werden

Von Renate Winkler-Schlang, Berg am Laim

Die CSU in Berg am Laim sieht "Handlungsbedarf" beim neuen Konzertsaal im Werksviertel, den die Bregenzer Architekten Cukrowicz Nachbaur gestalten werden. Dies machte die eigens dafür eingerichtete sechsköpfige Arbeitsgruppe des Ortsverbandes in einer Pressemitteilung deutlich. Dabei klingt ein wenig Enttäuschung durch: "Der Siegerentwurf hat Potenzial. Ein Wow-Effekt wie in Hamburg und Sydney überkommt den Beobachter zumindest beim ersten Blick auf die Pläne aber nicht. Die Juroren haben sich allem Anschein nach entschieden, die Architektur gegenüber dem Anliegen der Musik und Akustik etwas zurücktreten zu lassen", so die lokalen Politiker: Jetzt zähle es umso mehr, Akzente zu setzen, um das neue Konzerthaus bestmöglich in das Werksviertel einzubinden und zusätzliche Anziehungspunkte zu definieren. Der neue Konzertsaal müsse zusammen mit dem gesamten Werksviertel "ein touristisches Highlight" werden.

Der Baukörper des Siegerentwurfes überschreite die ursprünglich vorgegebene und im Bebauungsplan festgesetzte Geschossflächenanzahl deutlich. Dies biete aber zusätzlichen Raum, "um Magneteffekte für ein möglichst breites Publikum zu erzielen", heißt in der Erklärung weiter. Eine kommerzielle Nutzung der zusätzlich gewonnenen Flächen müsse aber gegenüber der Organisation des Konzertbetriebs und der Schaffung von Räumen für die Musikhochschule zurücktreten.

Im Übrigen müsse das Konzerthaus technisch den höchstmöglichen Ansprüchen gerecht werden, der ökologische Fußabdruck aber so klein wie möglich gehalten sein. Die Anbindung an den Ostbahnhof sollte nach Ansicht der CSU durch die Erweiterung des südwestlichen Fußgängertunnels "bis in das Untergeschoss des Konzerthauses" verbessert werden. Dies schaffe ein stärkeres Sicherheitsgefühl. Ferner sollte die Sicherheit durch Beleuchtung um das Konzerthaus herum und durch die Schaffung neuer Stellen im Sicherheitsbereich erweitert werden. Wichtig ist den Lokalmatadoren auch, dass das neue Konzerthaus dem Viertel einen "Mehrwert" bietet: Die Veranstaltungen sollen dort verstärkt beworben werden und die Flächen "für lokale Akteure" nutzbar sein.

© SZ vom 15.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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