Ein Kreis aus Teelichtern leuchtet auf dem Pflasterstein vor der Feldherrnhalle. Eine Menschentraube wächst im Sekundentakt zu einer großen spontanen Kundgebung. Stille. Ein breites Bündnis aus antifaschistischen Aktivisten und Politikern hat am Donnerstagabend zu einer Schweigeminute aufgerufen, um der Opfer des mutmaßlich rassistisch motivierten Terroranschlags in Hanau zu gedenken.
Etwa 500 Menschen folgten der Einladung nach Angaben der Polizei. Auch Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) kommt und zeigt sich "tief bestürzt und voller Trauer". OB-Kandidatin Katrin Habenschaden (Grüne) und der Spitzenkandidat der Liste Zuba, Cetin Oraner, richten Worte der Solidarität mit den Opfern an die Versammelten. Faschismus dürfe sich in diesem Land nicht wiederholen, sagte Oraner und erntete starken Applaus. "Die geistigen und politischen Brandstifter sind Pegida und AfD", deren weiteres Erstarken gelte es auch bei der Kommunalwahl am 15. März, zu verhindern.
Auch am Stachus versammelten sich am Abend Mitglieder der islamischen Religionsgemeinschaft Ditib Südbayern mit etwa 50 Menschen, um der Opfer des Anschlags zu gedenken. Der OB sagte im Vorfeld das für den "Unsinnigen Donnerstag" geplante Faschingstreiben auf dem Viktualienmarkt ab - "aus Respekt vor den Opfern und Angehörigen".