Halbzeitbilanz beim Oktoberfest:Eine Million auf der Wiesn

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Die Verantworlichen sind zufrieden, denn seit wenigen Tagen zeigt die Erfolgskurve der Wiesn wieder nach oben. Und die Oide Wiesn kann einen Rekord verbuchen. Die Straftaten sind jedoch leicht angestiegen.

Astrid Becker und Franziska Brüning

Wer an diesem Wochenende das Oktoberfest besucht hat, wird es deutlich zu spüren bekommen haben: Der Ansturm auf Bierzelte und Fahrgeschäfte war vor allem am Samstag gigantisch. Weit mehr als eine Million Gäste sind allein an diesem Wochenende auf die Wiesn geströmt - und haben damit Besucherzahlen und die Umsätze der Wirte und Schausteller wieder nach oben auf das Niveau des Vorjahres korrigiert. Bis zum Sonntag besuchten insgesamt 3,5 Millionen Menschen die Wiesn, es wurden wie im Vorjahr 3,4 Millionen Maß Bier getrunken.

Denn die ersten Tage des Oktoberfestes hatten wegen anhaltenden Regens weniger Menschen auf die Theresienwiese gelockt, spätestens seit Donnerstag zeigt die Erfolgskurve der Wiesn wieder deutlich nach oben. Rekordzahlen seien jedoch nicht zu erwarten, sagte Oberbürgermeister Christian Ude am Sonntag: "Es ist zu erwarten, dass es eine gemütliche, schöne, aber ganz normale Wiesn am Ende sein wird."

Einen besonderen Höhepunkt stelle die Oide Wiesn dar, die bereits von rund 200 000 Menschen besucht worden sei. Sie habe sich zum Fest für drei Generationen entwickelt: für Familien mit Kindern, aber auch für die älteren Münchner.

Auch Polizeivizepräsident Robert Kopp ist zufrieden. "Auch wenn sich die Zahl der Straftaten im Vergleich zu 2010 erhöht hat, sind weniger Gewaltdelikte festzustellen." Die Straftaten seien im Vergleich zum Vorjahr um 11,3 Prozent von 556 auf 619 angestiegen, weil mehr Taschendiebstähle vorgekommen seien. Dafür sei der "besorgniserregende Trend zunehmender Maßkrugschlägereien" von 31 Fällen im Jahr 2010 auf 26 heuer leicht zurückgegangen. Auch bei Schlägereien mit mehreren Personen sei ein Abwärtstrend zu verzeichnen. Gleiches gilt für Sexualdelikte. Während im vorigen Jahr elf Sexualstraftaten angezeigt wurden, waren es dieses Jahr nur noch vier - ein Rückgang von rund 63 Prozent.

Auch das Rote Kreuz zog eine positive Halbzeitbilanz. Den Rückgang bei den Einsätzen wegen Herz- und Kreislaufbeschwerden um fünf Prozent erklärte der ärztliche Leiter der Wiesn-Sanitätsstation, Ulrich Hölzenbein, mit dem eher frischer Temperaturen in der ersten Wiesn-Woche. Dieses Jahr mussten auch weniger junge Patienten zwischen 18 und 30 Jahren wegen übermäßigen Alkoholkonsums versorgt werden.

© SZ vom 26.09.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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