Seitdem das Klinikum Großhadern mit seinen Umbauplänen an die Öffentlichkeit gegangen ist, sind die Mitglieder der "Bürgerinitiative Großhadern" in fast jeder Sitzung des Haderner Bezirksausschusses zu Gast. Zunächst protestierten die Anwohner dagegen, dass der neue Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach eines Neubaus eingerichtet und die neue Flugroute direkt über ihre Wohnungen und Häuser führen soll. Am Montagabend suchten sie erneut um Beistand im Stadtviertel-Gremium, doch nach hitziger Diskussion mussten sie unverrichteter Dinge wieder abziehen.
Die Bürgerinitiative (BI) hatte an die BA-Mitglieder zwei Anträge geschickt in der Hoffnung, dass diese von den Stadtviertelvertretern übernommen und als eigene Stellungnahme an die Stadtverwaltung weitergereicht werden. Sie wollen erreichen, dass das neue Parkhaus nicht über eine Ausnahmeregelung vom bestehenden Bebauungsplan errichtet wird, sondern nur über ein geordnetes Verfahren zur Änderung des bestehenden Bebauungsplans. Nur so werde sichergestellt, dass die vom Klinikum gemachten Zusagen auch eingehalten werden, weil sie dann rechtlich verbindlich wären. Bei einer Veranstaltung im Klinikum sei den Anwohnern am 16. Juli das "überdimensionale Parkhaus schmackhaft gemacht" worden, unter anderem mit der Zusage, dass der bestehende Grünstreifen mit zum Parkhaus hin erweitert und die Feodor-Lynen-Straße rückgebaut würde.
Die BA-Mitglieder weigerten sich jedoch, sich vorbehaltlos an die Seite der Bürgerinitiative zu stellen. Irmgard Hofmann (SPD) sagte, sie fühle sich "unter Zugzwang gesetzt, ich empfinde den Druck als enorm". Sie wolle sich das nicht länger bieten lassen, "ich mag nicht mehr". Renate Unterberg (Grüne) plädierte dafür, den BI-Anträgen zuzustimmen, scheiterte aber an dem Nein der anderen Fraktionen. Beschlossen wurde lediglich, dass man die Unterlagen der Bauvoranfrage bekommen wolle - was aber ohnehin gängige Praxis ist.