Hadern:Stolze Geschichte

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Historisch: Die Pfarrkirche Sankt Peter wurde um 1500 errichtet. (Foto: Robert Haas)

Hadern feiert 950 Jahre Ortsgeschichte mit großem Programm

Von Berthold Neff, Hadern

Wenn man fast ein Jahrtausend auf dem Buckel hat, können die Anfänge schon mal im Dunkel der Geschichte verschwimmen. Wann genau die Mönche des Klosters Ebersberg auf Pergament notierten, dass eine edle Frau namens Imia dem Kloster eines ihrer Güter im Dorf Haderun schenkte, lässt sich nicht mehr genau datieren. Es muss aber in etwa um das Jahr 1066 gewesen sein, als das heutige Hadern erstmals urkundlich erwähnt wurde. Grund genug also für die Haderner, heuer die Tatsache zu feiern, dass sie fast 100 Jahre früher als München selbst Eingang in die Annalen fanden.

Offiziell starten die Feiern zum Jubiläumsjahr am Sonntag, 1. Mai. Nach dem Aufstellen des neuen Maibaums auf dem Canisiusplatz, gegen 10.30 Uhr nach dem Gottesdienst, wird Münchens Zweiter Bürgermeister Josef Schmid (CSU) um 15 Uhr im Festzelt am Max-Lebsche-Platz die Auftaktveranstaltung eröffnen. Danach geht es Schlag auf Schlag, so gut wie alle kulturellen Aktivitäten im Viertel stehen im Zeichen des Jubiläums - natürlich vor allem die Stadtteilwoche, die das Kulturreferat dem Stadtbezirk vom 24. bis zum 30. Juni als Geburtstagsgeschenk präsentiert.

So ein Jubiläum muss rechtzeitig vorbereitet werden, dachte sich der Geschichtsverein Hadern und legte sich mit einem Trio ins Zeug, damit die Festschrift pünktlich vorliegt. Das Redaktionsteam - bestehend aus dem Vereinsvorsitzenden Alfons Kunz, seiner Stellvertreterin Frauke Bristot und Wilfried Kilian - konnte sich dabei auf ein umfangreiches Buch stützen, das bereits zur 900-Jahr-Feier erschien. Josef Filser senior, einst Heiglhofbauer, und der Archivar Fritz Mayer hatten dafür sehr viele Details über die Anfänge des Dorfs Hadern zusammengetragen, das einst nur aus ein paar Gehöften bestand und sich erst um die Jahrhundertwende, um 1900, zu einer stattlichen Gemeinde entwickelte. Kurz darauf, 1938, wurde die Gemeinde Großhadern von München einverleibt.

Die aktuelle Festschrift gibt einen knappen, aber präzisen Abriss im Zeitraffer über diese wechselvolle Geschichte und listet auf 96 Hochglanz-Seiten auch die Vereine im Viertel auf, die zum Teil selber schon auf eine stattliche Geschichte zurückblicken. Der TSV Großhadern zum Beispiel feiert in diesem Jahr bereits seinen 90. Geburtstag und richtet nun schon zum 30. Mal das Haderner Dorffest aus, dessen Einnahmen im Wesentlichen der Fußballabteilung des Vereins und anderen guten Zwecken zugute kommen. Beginn in der Festhalle auf dem Max-Lebsche-Platz ist an diesem Freitag, 29. April, um 16 Uhr. Tags darauf, am Samstag, ist die Judo-Bundesliga zu Gast im Zelt, auch die Feuerwehr präsentiert sich den Gästen. Danach folgt ein Potpourri mit Kabarett (Hannes Ringelstetter), Politik (Wirtschaftsminister Markus Söder/CSU), Musik und Kultur (Josef Brustmann). Für die Verpflegung ist das Team um Rainer Huber vom TSV Großhadern zuständig: Gegrilltes, Steckerlfisch, Kaffee, Kuchen und Bier zu moderaten Preisen.

Der Geschichtsverein präsentiert zum Jubiläum gleich zwei Ausstellungen, und zwar an verschiedenen Orten. Auftakt ist im Theaterfoyer des Augustinums, Stiftsbogen 74, mit einer "Bilderreise durch das alte und neue Hadern". Danach ist diese Schau in der Grundschule am Hedernfeld, in der Mittelschule an der Blumenauer Straße und abschließend in der Grundschule am Canisiusplatz zu sehen.

In der Galerie Guardini, also der Münchner Volkshochschule am Haderner Stern, zeigt der Geschichtsverein außerdem die Ausstellung "Von 300 auf 50 000 Einwohner - Haderns Entwicklung seit 1900". Ergänzt werden diese Veranstaltungen durch Darbietungen von Schulen und Kirchen, eine Ausstellung des Künstlerkreises Hadern unter dem Motto "Hadern heute" und historische Führungen.

Die Festschrift zum Jubiläum kostet drei Euro und ist an folgenden Stellen erhältlich: Buchhandlung Huth, Stiftsbogen 43; Buchhandlung Lese und Lebe, Waldfriedhofstraße 78; Juwelier Schafranek, Sauerbruchstraße 10; Schreibwaren Ehrl, Hönigschmidplatz 7; Blumenau-Apotheke, Terofalstraße 4 und beim TSV Großhadern, Heiglhofstraße 25.

© SZ vom 29.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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