Verworren? Die Debatte, wo der TSV 1860 München seine Fußballspiele austrägt, so zu beschreiben, wäre untertrieben. Was wurde da nicht alles diskutiert und ausprobiert: die Fröttmaninger Arena des Erzfeinds FC Bayern, das Olympiastadion, das Grünwalder Stadion oder vielleicht doch ein eigenes Stadion in Riem?
Das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße ist die Herzensheimat der Sechzger - wäre es nur nicht so klein, so alt, so unvermarktbar nach den Maßstäben des kommerziellen Profifußballs. Soll man es also ausbauen? Diese Frage ist politisch bedeutsam - denn es gibt viele Löwen-Fans in München. Und sie ist brisant, weil es für sie um ein höchst emotionales Thema geht.
Die Stadt will die Debatte nun versachlichen und gibt eine Studie in Auftrag, was dort tatsächlich machbar ist. Klingt vernünftig. Das Problem für die Stadt ist aber: Kommt dabei heraus, dass ein Ausbau nicht möglich ist, werden das die Giesing-Fanatiker nicht akzeptieren. Attestiert die Studie jedoch mehr Potenzial, geht die Debatte erst recht los, sie wird zu wütenden Anwohner-Protesten führen. Die Stadt will mit Fakten die Situation befrieden - womöglich bewirkt sie gerade das Gegenteil.
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