Gewalt am Flaucher:Brunner-Täter an Schlägerei beteiligt

Der Mord an dem Münchner Geschäftsmann Dominik Brunner löste eine deutschlandweite Diskussion über Gewalt aus. Jetzt ist einer der beteiligten Jugendlichen wieder auffällig geworden. Er soll am Flaucher einen Schüler geschlagen haben.

Von Bernhard Lohr

Ein Beteiligter des Gewaltexzesses, bei dem zwei Jugendliche im September 2009 den Geschäftsmann Dominik Brunner zu Tode geprügelt haben, ist offenbar erneut auffällig geworden. Nach Angaben der Polizei feierten am Dienstagabend mehrere Schüler mit ihrem Lehrer am Flaucher, als drei Jugendliche auf die Gruppe zukamen. Einer habe den Schülern eine Tüte Chips aus der Hand geschlagen und ein Sixpack Getränkedosen an sich genommen.

Als der Lehrer dazwischengegangen sei, sei er völlig außer sich gewesen und habe einen Schüler mit der Faust geschlagen. Nach SZ-Informationen handelte es sich dabei um Christoph T., der an dem Prügelangriff gegen Brunner beteiligt war, in dessen Folge es eine deutschlandweite Diskussion über Gewalt gab. Der Anwalt des heute 22-Jährigen, Tom Heindl, bestätigte der Nachrichtenagentur dpa, dass sein Mandant an der Schlägerei am Flaucher beteiligt gewesen sei. Er sei aber selbst angegriffen worden.

"Seine Entwicklung ist positiv"

Christoph T. hatte im September 2009 an der S-Bahn-Haltestelle Donnersbergerbrücke von mehreren Kindern 15 Euro gefordert und seine damaligen Kumpane zur Gewalt angehalten. Diese fuhren ohne Christoph T. mit Brunner in der S-Bahn weiter und schlugen den Geschäftsmann am Bahnhof in Solln so zusammen, dass er an den Verletzungen starb.

Die beiden verurteilten Haupttäter sitzen noch im Gefängnis. Christoph T. erhielt im April 2010 eine 19-monatige Freiheitsstrafe auf Bewährung. Anwalt Heindl sagte am Donnerstag, sein Mandant habe Sorge gehabt, gegen Bewährungsauflagen zu verstoßen. "Seine Entwicklung ist positiv." Die Kripo ermittelt nach Aussage eines Polizeisprechers wegen versuchten Raubs.

© SZ vom 02.08.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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