Gesundheit:Wegweisender Medizincampus

Lesezeit: 2 min

Richtspruch am Rohbau: Der kommunale Klinikverbund hat sich mit neuem Logo und neuem Namen ein modernes Erscheinungsbild gegeben. (Foto: Jan A. Staiger)

Ein entsprechendes Konzept für das Klinikum in Schwabing soll der Stadtrat im kommenden Jahr beschließen

Von Alfred Dürr

Das Vorhaben gilt als ein wichtiger Meilenstein bei der Neuausrichtung der städtischen Kliniken: In dem Komplex sollen vor allem junge Patienten behandelt werden. Neben den Bereichen Gynäkologie und Geburtshilfe wird hier auch ein Notfall-Zentrum untergebracht. Zwei Jahre nach dem ersten Spatenstich für den fünfgeschossigen Neubau auf dem Gelände des Klinikums Schwabing ist das Projekt jetzt im Rohbau fertig. Auch in Bogenhausen, Harlaching, Neuperlach und an der Thalkirchner Straße entstehen neue Gebäude oder man baut bestehende Strukturen um. Ganze Medizinbereiche werden neu organisiert. Dieser Aufbruch soll auch nach außen deutlich sichtbar sein. Der städtische Klinikverbund hat ein neues Logo und trägt von nun an den Namen "München Klinik".

Schwabing nimmt eine gewisse Vorreiterrolle bei den Plänen ein. Neben den historischen Komplexen auf dem weitläufigen Krankenhaus-Areal soll ein moderner Gesundheits-Campus entstehen. Die Behandlung von Kindern und Jugendlichen könnte hier eine wichtige Rolle spielen, aber es soll hier auch ein breites Medizinangebot geben. Das Unternehmen strebe die Ansiedlung weiterer Gesundheitsanbieter und medizinischer Infrastruktur an, sagte Axel Fischer, der Vorsitzende der Geschäftsführung der München Klinik beim Richtfest. Außerdem sollen Wohnungen für das Klinikpersonal entstehen. Angehörige von kleinen Patienten, die längerfristig behandelt werden müssen, sollen ebenfalls eine nahe Wohnmöglichkeit bekommen. Das Konzept für den Medizincampus soll im kommenden Jahr von Stadtrat beschlossen werden, sagte Fischer. Das Schwabinger Projekt hat seiner Ansicht nach Modellcharakter für ähnliche Vorhaben in anderen Großstädten.

Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) wies darauf hin, dass die Landeshauptstadt und der Freistaat mehr als 750 Millionen Euro in Neubauten und Modernisierungen an allen Münchner Klinikstandorten investieren. Das ist für den OB eines der größten Zukunftsprojekte im Gesundheitsbereich in Deutschland. Die städtischen Kliniken seien mit ihrem Programm auf einem sehr guten Weg, aber die München Klinik bleibe in einem Punkt traditionsbewusst, sagte Reiter: Beste Medizin werde für alle Patienten geboten - und nicht für ausgesucht wenige.

Für die Architekten des Büros Sweco (ehemals Ludes Generalplaner) war die planerische und bauliche Herausforderung in Schwabing anspruchsvoll. Der Neubau ist über alle Ebenen durch verglaste Brücken mit dem denkmalgeschützten Gebäude Haus 24 verbunden. Der Verbindungsbau soll Transparenz schaffen und Räume der Begegnung. "Wir hatten wenig Platz zum Bauen und teilweise schwierige Bodenverhältnisse", berichtet Projektleiter Waldemar Janotta von Sweco, "aber alle Hürden wurden gut genommen". 2020 soll der Neubau bezugsfertig sein.

2019 beginnen die Bauarbeiten an den anderen Standorten, In Bogenhausen entsteht ein Erweiterungsbau im Osten mit einem zentralen Operationsbereich und anderen Stationen. In Harlaching soll es einen Neubau geben, in dem alle medizinischen Leistungen unter einem Dach sind. In einem eigenen Laborneubau in Neuperlach kommt die gesamte Labordiagnostik der München Klinik zusammen.

© SZ vom 17.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: