Die Feldherrnhalle leuchtet sanft in Blau, Weiß und Rot, am Odeonsplatz wehen französische Flaggen. Rund 600 Menschen haben sich am Donnerstagabend in München versammelt, um der Toten von Paris zu gedenken. Aber auch allen anderen, die weltweit dem Terror zum Opfer gefallen sind. Einige halten Grabkerzen in den Händen, andere stehen in Grüppchen und unterhalten sich leise, viele sprechen französisch.
"Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen, den Freunden, dem gesamten französischen Volk", sagt Beate Merk, Ministerin für Europaangelegenheiten in Bayern. Europa sei nun gefordert, "Menschenrechte, Freiheit und Demokratie geschlossen zu verteidigen". Der französische Generalkonsul Jean-Claude Brunet bedankt sich für die Anteilnahme. "Ihre Solidarität gibt uns Trost und Kraft." Münchens Zweiter Bürgermeister Josef Schmid erinnert an die Rede von Charles de Gaulle im Jahr 1962, als er genau hier, am Odeonsplatz, die deutsch-französische Freundschaft beschworen hatte.
Nach einer Schweigeminute singen Hunderte die Marseillaise, dann ziehen sie zur Frauenkirche, wo der Tölzer Knabenchor ein Solidaritätskonzert gibt. Am Freitag ist eine weitere Kundgebung geplant: Das Münchner Forum für Islam ruft von 16.30 Uhr an vor der LMU zu einem Schweigemarsch auf.