Zum dritten Mal innerhalb von nur zwei Wochen ist im Einsatzbereich der Münchner Polizei eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. Diesmal lag das explosive Erbe knapp außerhalb der Münchner Stadtgrenzen, in der Nähe des Sportparks Ismaning. Der Blindgänger wurde am Montag gegen 16 Uhr bei Bauarbeiten auf dem Gewerbegebiet Am Lenzenfleck gefunden und sollte noch in der Nacht entschärft werden - was dann aber gar nicht notwendig war.
Nach ersten Erkenntnissen des Sprengmeisters handelte es sich um eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe mit 125 Kilo Sprengstoff. Die Polizei zog einen 500 Meter breiten Absperrradius rund um den Fundort. Davon waren auch die Bundesstraßen B 388 und B 471 betroffen. Beide mussten im Bereich Ismaning gesperrt werden, der Verkehr wurde umgeleitet, es kam zu Staus. Der S-Bahn-Betrieb wurde ebenfalls beeinträchtigt, die Linie S 8 wurde zwischen Ismaning und Hallbergmoos zeitweise gesperrt.
Gebäude in der Nähe des Fundorts wurden geräumt, allerdings ist das Gewerbegebiet nur dünn besiedelt. "Da wohnen ganz wenige Menschen", sagte Polizeisprecher Sven Müller. Zehn Anwohner seien anderweitig untergebracht worden. Gegen 21.30 Uhr begannen Einsatzkräfte, die Bombe komplett freizulegen.
Eine halbe Stunde später bemerkte der Sprengmeister dann, dass sie gar nicht scharf war. Offenbar wurde kurz vor dem Abwurf während des Krieges vergessen, den mechanischen Aufschlagzünder zu entsichern. Das sei gar nicht so ungewöhnlich, erklärte Polizeisprecher Müller. Die Bombe konnte problemlos abtransportiert werden, die Sperrungen wurden aufgehoben und die Anwohner konnten zurückkehren.