Fürstenried West:Die Nachwuchsprofis

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Die Schülerzeitungs-Redakteurinnen konzentriert bei der Arbeit. (Foto: Stephan Rumpf)

Schülerzeitungs-Redakteure bekommen ein neues Onlineportal

Von Melanie Staudinger

Wenn Günter Förschner an seine eigene Schülerzeitung denkt, muss er lachen. Zecke hieß sie damals, wie in den Achtzigern noch üblich, waren alle Seiten mit Schreibmaschine getippt. Nur für die Überschriften verwendeten die jungen Redakteure Rubbelbuchstaben. "Das war das teuerste an der Zeitung überhaupt", sagt Förschner, der am Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München (ISB) die Entwicklung des neuen Internetportals "Schüler machen Zeitung" betreut hat. Unter www.schuelerzeitung.bayern.de bietet das ISB nun umfangreiche Informationen und Tipps für Schülerzeitungsmacher, egal ob diese schon seit längerem aktiv sind oder gerade erst eine Redaktion gründen wollen.

Schülerzeitungen sind heute freilich viel anspruchsvoller als noch in den Achtzigerjahren. Computergemachte Grafiken haben die handgemalten Bildchen ersetzt, fast jede Redaktion arbeitet mit Textverarbeitungsprogrammen. Manche erscheinen online, etwa das Bunkerblattl , die Schülerzeitung des Gymnasiums Fürstenried West. Seit 2011 geben die Schüler nicht nur eine gedruckte Fassung heraus, sondern betreiben auch ein Online-Portal. Dort veröffentlichen sie Fotos von Studienfahrten, starten Umfragen ("Was ist eure Lieblingsbeschäftigung im Unterricht?") oder beschäftigen sich damit, was Fieber denn eigentlich genau ist. Seit April diesen Jahres gibt es auch eine App vom Bunkerblattl. Mehr Kanäle aber bedeutet auch mehr Leser. Und eine größere Reichweite bedarf professionellerer Strukturen.

Dabei soll das Online-Portal des Freistaats helfen: Dort wird nicht nur die Organisation der Redaktionsarbeit erklärt, sondern auch gezeigt, wie sich eine Schülerzeitung finanzieren lässt, wie die Druckkosten nicht ausufern oder wie man schöne Zeitungsfotos organisiert, ohne dabei Urheberrechte zu verletzen. "Eine gut gemachte Schülerzeitung ist nicht nur interessant für Schüler und Lehrer, sondern auch Ausdruck eines funktionierenden und lebendigen Schulklimas", sagte Kultus-Staatssekretär Georg Eisenreich bei der Präsentation der Internetseite im Gymnasium Fürstenried West.

© SZ vom 29.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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