Weihnachtsmarkt:Familien-Hobby Christkindlmarkt

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Die Gäste können kommen. Horst Eller schenkt nach Öffnung des Stands den ersten Steirer-Glühwein ein und Marianne Eller serviert dazu ein frisches Tiramisu. (Foto: Günther Reger)

Am Spezialitäten-Stand der Ellers aus Alling vor der Germeringer Stadthalle werden in der Adventszeit selbst Gebackenes und nach eigenen Rezepturen gemischte Getränke verkauft. Bei Hochbetrieb helfen Töchter und Schwiegersohn mit. Viele der Stammgäste kommen zum Ratschen

Von Manfred Amann, Alling

Jeden Tag, schon etwa eine Stunde bevor in Germering vor der Stadthalle der Christkindlmarkt aufmacht, rumpelt es in der kleinen Bretterbude der Familie Eller. Die Allinger müssen Vorbereitungen treffen, damit der Verkauf von Ellers Spezialitäten ohne Verzögerung beginnen kann, wenn die ersten Marktbesucher kommen. Selbst wenn die Ladendeckel noch verschlossen sind, ist schon vom weitem auf weihnachtlicher Dekoration zu lesen, auf was man sich freuen kann: Tiramisu, warmen Apfelstrudel, Plätzchen und warme Getränke. "An unserem Stand gibt es nur selbst Gebackenes", sagt Horst Eller, dafür ist aber in erster Linie seine Frau Marianne zuständig. Er selbst kümmert sich um die "Getränke, die "keine Fertigware sind, sondern eigenhändig gemischt" werden. Nach eigenen Rezepturen, die der 64-jährige Ruheständler nicht verraten will. Es gibt Feuerzangenbowle, Kinderpunsch und einen ganz speziellen Glühwein auf Basis von Schilcher-Weinen aus der Steiermark. Der Schilcher-Wein kommt aus der Gegend um Allings Partnergemeinde Lannach, wo ihre Tochter Katharina verheiratet ist.

An Wochenenden, wenn mehr los ist, helfen Katharina, der Schwiegersohn sowie Schwester Franziska beim Verkauf mit. Der Weihnachtsmarkt ist sozusagen Ellers Familien-Hobby, dem sie schon seit 1991 anhängen. Es mache einfach Spaß, neue Leute kennen zu lernen, die oft von weit her kommen, mit ihnen zu reden und Spaß zu haben, schwärmt das Paar. Mittlerweile gebe es einen großen Kreis von Stammgästen, die auch mehrmals Ellers Spezialitäten probieren. "Manche bringen sogar eine Thermoskanne mit, um Steirer-Glühwein oder Bowle mit nach Hause nehmen zu können", sagt der Familienvater.

Die Vorbereitungen beginnen schon sehr früh im Jahr mit der Anmeldung des Standes und der Einholung der Genehmigung bei der Stadt. Richtig los geht es erst Ende Oktober mit dem Plätzchenbacken, damit die Vanillekipferl, Spitzbuben, Walnussherzen, Nougatstangen, Zitronentaler, Kokos- und Nussmakronen bis zum Advent mürbe sind und der Geschmack zur Geltung kommt. Wie viele Plätzchen sie bäckt, kann Marianne Eller nicht sagen: "Aber sie sind sehr begehrt und gehen oft auf weite Reisen." Tiramisu und Apfelstrudel macht sie täglich frisch. Auch die Getränke werden täglich neu angesetzt und sind heiß, wenn der Verkauf beginnt. "Einmal hatten wir vergessen, den Glühweintopf anzuheizen, also mussten wir die Kundschaft bitten, erst Mal eine Marktrunde zu drehen", erinnert sich Marianne Eller und lacht. Zeitnah zum Advent werden Gläser und Tassen gereinigt und notfalls neue geholt, wenn welche zu Bruch gegangen sind. Ferner wird Dekomaterial besorgt und gebastelt, damit die Bretterbude innen- und außen dekoriert werden kann, sobald die Stadt diese etwa eine Woche vor dem Christkindlmarkt aufgebaut hat. Die Dekoration sei jedes Jahr ein wenig anders, verrät Horst Eller.

Heuer ist an die Hüttendecke ein glitzerndes Tuch drapiert, Sterne und Zweige schmücken die Wände und am Verkaufstresen sorgen Tücher stets für Sauberkeit. Bevor der Laden öffnet, binden sich Ellers Schürzen um. Darauf ist passend zum Angebot zu lesen: Feuerzangenbowle und Steirer. Jetzt können die Besucher kommen.

© SZ vom 10.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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