Bilanzpressekonferenz:Mit den Zinsen steigt der Gewinn

Lesezeit: 2 min

Entspannte Vorstände bei der Bilanzpressekonferenz (von links) Robert Fedinger, Rudolf Sydow und Manfred Schätz. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Volksbank Raiffeisenbank Fürstenfeldbruck vermeldet ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 und sieht keinen Grund, das Filialnetz oder die persönliche Kundenberatung einzuschränken.

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Wachsendes Kreditgeschäft und Eigenkapital, ein Plus von 100 Millionen Euro beim verwalteten Kundengeld, sechsstellige Gewinnbeteiligung der Mitglieder - außerdem mit sechs Millionen Euro ein bedeutender Steuerzahler im Landkreis und mit 247 Stellen in der Brucker Zentrale sowie in 14 Filialen ein wichtiger Arbeitgeber: Die Volksbank Raiffeisenbank Fürstenfeldbruck bewertet das zurückliegende Geschäftsjahr positiv. Auf der Bilanzpressekonferenz zeigten sich die Vorstände Robert Fedinger, Manfred Schätz und Rudolf Sydow überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein im Sinne von Anteilseignern und Kunden.

Der Boom im Baugeschäft ist wegen deutlich gestiegener Zinsen abgeebbt

Das betreute Kundenkreditvolumen der VR-Bank und ihres Verbundes ist im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent und damit etwa 60 Millionen Euro auf 2,3 Milliarden Euro gestiegen. Neu vergeben wurden im vergangenen Jahr Darlehen in Höhe von 138 Millionen Euro an Gewerbebetriebe und 121 Millionen an Privatpersonen. Der Boom im Baugeschäft ist wegen der deutlich gestiegenen Zinsen mittlerweile spürbar abgeebbt. Es gibt allerdings erste Anzeichen, dass die Zinsen als Folge der moderaten Inflationsentwicklung wieder etwas sinken. Ein Niveau wie vor Beginn des Ukrainekriegs mit Zinssätzen von unter einem Prozent hält Sydow aber auf absehbare Zeit für unwahrscheinlich. Wer bereits über Immobilienvermögen verfügt, könne wiederum mithilfe der VR-Bank zinsgünstig liquide Mittel beispielsweise für die Aufstockung der Rente oder die energetische Sanierung des Eigenheims in Anspruch nehmen, ohne damit zwangsläufig auf Teile seines Eigentums verzichten zu müssen.

Das klassische Sparbuch gilt als Auslaufmodell

Akteuren, die sich neu verschulden wollen, bereiten die gestiegenen Zinsen Sorge. Sparer freut das. Das klassische Sparbuch dürfte dennoch eher ein Auslaufmodell sein. Bausparen und die auf lange Sicht aussichtsreiche Anlage in Wertpapieren sind zunehmend gefragt bei den Kunden. Kein Wunder, legte im Jahresverlauf 2023 der Deutsche Aktienindex Dax doch um 20 Prozent und der US-amerikanische S&P 500 um 14 Prozent zu, während zehnjährige Bundesanleihen magere 1,9 bis 2,9 Prozent abwarfen. Das betreute Kundenvolumen von Bank und Verbund ist innerhalb eines Jahres um gut vier Prozent gestiegen auf mehr als 2,6 Milliarden Euro. Die Banker sehen sich mit ihren Angeboten und dem Bekenntnis zur individuellen Kundenberatung durch persönlich bekannte Ansprechpartner auf dem richtigen Weg und keinen Grund, die Zahl der 14 Filialen im Landkreis Fürstenfeldbruck nach den Einschnitten in den zurückliegenden Jahren weiter zu reduzieren.

450 000 Euro werden an Mitglieder ausgeschüttet

Die Zinseinnahmen der VR-Bank sind im Verlauf des Jahres 2023 um etwa 15 Millionen auf gut 46 Millionen Euro gestiegen, während der Zinsaufwand von drei Millionen lediglich auf knapp zehn Millionen Euro gestiegen ist. Das schlägt sich auch im Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit nieder, das 2023 von 6,4 Millionen auf den Rekordwert von 26 Millionen Euro gestiegen ist. Die Fürstenfeldbrucker VR-Bank schüttet 2,5 Prozent an die Mitglieder aus, das sind netto etwa 450 000 Euro. Und an Vereine und Organisationen fließen rund 83 000 Euro an Spenden. Der Fachkräftemangel ist für die Volksbank Raiffeisenbank mit ihren insgesamt aktuell 30 Auszubildenden kein bedrohliches Thema, alle Stellen konnten bislang besetzt werden.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusSicherheitspolitik
:Appell für eine wehrhafte Gesellschaft

Der Politikwissenschaftler Carlo Masala spricht in Eichenau vor mehr als 230 Besuchern über die Auswirkungen der weltweiten Konflikte auf die Bundesrepublik. Er mahnt zu mehr Resilienz in der Bevölkerung gegenüber Bedrohungen von außen.

Von Matthias Weigand

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: