Verkehr:Versuch mit Tempolimit

Testweise langsamer fahren, heißt die Devise bei dem Modellprojekt in der Eschenrieder Straße. (Foto: Günther Reger)

Wie wirkt sich ein Tempolimit auf das Verhalten der Verkehrsteilnehmer aus? Das wird jetzt in einem ungewöhnlichen Praxistest in der Eschenrieder Straße untersucht. Dort wird die erlaubte Geschwindigkeit in dem Abschnitt zwischen Bahnhof- und Moosstraße testweise von 50 auf 30 Stundenkilometer herabgesetzt. Hintergrund ist ein Verkehrsversuch von der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern (AGFK Bayern) mit der Obersten Baubehörde und der Technischen Hochschule Nürnberg. Im Fokus steht die Wirkung auf die subjektive und objektive Sicherheit von Radfahrern sowie die Wahrnehmung und Verhaltensveränderung aller Verkehrsteilnehmer. Ziel ist es, Empfehlungen zu Einsatzkriterien herauszuarbeiten.

Ungewöhnlich ist dieser Praxistest deshalb, weil die Straßenverkehrsordnung eigentlich kein Tempolimit auf Hauptstraßen erlaubt; nach der gängigen Definition fällt auch die Eschenrieder Straße darunter. Für den jetzigen Versuch wurden bewusst Straßen ohne Radwege ausgewählt, auf denen also Auto- und Fahrradfahrer eine Fahrbahn teilen müssen.

Die Gemeinde Gröbenzell hatte sich bereits Anfang vergangenen Jahres für das Modellprojekt beworben. Im Sommer kam die Zusage. Vor und nach dem Praxistest gibt es eine Verkehrszählung an der Untersuchungsstrecke. Neben den Verkehrszahlen werden auch Geschwindigkeit und Verkehrsverhalten aufgenommen. Die Vorheruntersuchung erfolgte im Herbst 2018. Die Nachher-Untersuchung ist für September und Oktober geplant. Die Ergebnisse werden Anfang 2020 vorliegen.

© SZ vom 15.03.2019 / alin - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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