Umweltskandal:Chemikalien im Boden

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Mehrere Flächen im Fliegerhorst mit Löschschaumresten belastet

Von Andreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

Auf dem Fliegerhorst gibt es mehrere Flächen, die mit per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) belastet sind. Das geht aus einem Gutachten hervor, dessen Ergebnisse im Umweltausschuss des Kreistags vorgestellt worden ist. Demnach sind dort sechs Flächen im Nordteil auf eine solche Verunreinigung untersucht worden, bei drei habe sich der Verdacht bestätigt, heißt es in der Sitzungsvorlage. Auf einer weiteren Fläche fanden sich Chemikalien in der oberen, nicht aber in einer tiefen Bodenprobe. Bei zwei Flächen wurde nichts gefunden. Im Südteil des Fliegerhorsts läuft die Untersuchung noch - voraussichtlich bis Ende des Jahres.

PFC werden laut Bundesumweltamt in einer Vielzahl von Verbraucherprodukten eingesetzt, sind aber keineswegs unbedenklich. Fluorierte Kohlenwasserstoffe seien kaum abbaubar und verblieben deshalb für einen sehr langen Zeitraum in der Umwelt. Sie können sich in Organismen anreichern und schädlich auf die Gesundheit wirken. In den Boden des Fliegerhorsts sind PFC wohl als Reste des Löschschaums gelangt, der bei zahlreichen Übungen verwendet worden ist.

Weitere Untersuchungen des ehemaligen Flughafengeländes können laut Landratsamt noch bis zu drei Jahren dauern. Danach müsste es eine Sanierung geben. Wie diese aussehen könnte, das sei derzeit noch nicht abzusehen, heißt es in den Unterlagen. Eine Sanierung ist aber unumgänglich, schließlich wollen die angrenzenden Kommunen das Gelände bebauen.

Die Chemikalien finden sich aber nicht nur an manchen Stellen im Boden des Fliegerhorsts. Auch in den Weihern nordöstlich des Fliegerhorsts in Richtung Bergkirchen finden sich Rückstände der Chemikalie. Im vergangenen Jahr sind die Angler, die diese Weiher nutzen, auf die Belastung mit PFC hingewiesen worden. Werner Kreißler, Vorsitzender des Angelsportvereins Germering, hat daraufhin sein Blut untersuchen lassen und erfahren, dass er doppelt so viel von der Chemikalie im Körper hat wie das Umweltbundesamt für unbedenklich hält. Der Angler isst seit etwa 30 Jahren Fische aus einem Weiher, der mittlerweile im Bergkirchener Gewerbegebiet Gada liegt.

© SZ vom 30.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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