Trinkwasserbrunnen werden von den Kommunen gerne genommen, weil sie letztlich preiswert sind und bei den Bürgern gut ankommen. Kostenloses Trinkwasser - wer will das nicht? Macht bestimmt gute Laune. Grundlage ist die EU-Trinkwasser-Richtlinie, die von der Bundesregierung umgesetzt wurde. Damit gehört die Bereitstellung von Leitungswasser durch Trinkwasserbrunnen an öffentlichen Orten nun auch zur Aufgabe der sogenannten Daseinsvorsorge."Diesem Umstand will auch die Stadt Germering Rechnung tragen und damit auch zur Linderung künftiger Hitzeereignisse in urbanen Räumen beitragen", so die Ausführungen von Andreas Robrecht, dem zuständigen Mitarbeiter der Stadtwerke.
Der erste Trinkbrunnen, der vom Werkausschuss des Stadtrates im Juli 2023 beschlossen wurde, steht schon im Lager bereit. Er soll demnächst am zentralen Kleinen Stachus aufgebaut werden, weil dort viele Menschen vorbeikommen. "Da als grobe Richtgröße der Neubau eines öffentlichen Trinkwasserbrunnens pro Jahr angestrebt wird", sagt Robrecht, hat der Werkausschuss diese Woche die Anschaffung zwei weiterer Trinkbrunnen beschlossen. Einen Standort an der Stadthalle haben die Stadträte bereits gebilligt. Neben dem Bouleplatz soll der Trinkbrunnen errichtet werden. Ein zweiter Aufstellungsort im kommenden Jahr wird noch gesucht. Vorgeschlagen wurde bisher das Areal des Freizeitzentrums im Süden von Germering.
Froh ist auch Christian Ganslmeier (CSU), dass die Brunnen endlich kommen werden. Die wären seit etwa fünf Jahren schon im Gespräch gewesen. "Wir haben immer nach einem passenden Platz mit Wasser- und Abwasserleitung gesucht", sagt der Stadtratsreferent für den Bereich Stadtwerke und Energieversorgung. "Das ist eine gute Aktion im öffentlichen Raum." In anderen Ländern sei das schon Usus. Ein solcher Trinkbrunnen kostet 18 739 Euro brutto, wie Robrecht exakt vorrechnet. Der Brunnen 8359 Euro, der Rest ist für den Aufbau samt Puffer. Gut für die klamme Stadtkasse ist, dass über das Sonderförderprogramm des bayerischen Umweltministeriums zur Errichtung von kommunalen Trinkbrunnen, abgewickelt vom Wasserwirtschaftsamt München, auch Germering bis zu 90 Prozent der Nettoausgaben für zwei Brunnen erstattet bekommt. So wurde die Anschaffung der Trinkbrunnen auch ohne Debatte im Werkausschuss gebilligt.
