Fürstenfeldbruck:Gästeführer feiern Jubiläum

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FW-Abgeordneter Hans Friedl lädt die Gästeführer in den Landtag ein. (Foto: FGF/oh)

Seit zehn Jahren bietet die Kreisstadt zusammen mit einem Verein Touren zu den Sehenswürdigkeiten an.

Im Jahr 2013 wurde in Fürstenfeldbruck mit vielen Veranstaltungen an die Gründung des Klosters Fürstenfeld vor 750 Jahren erinnert. Seit diesem Jubiläumsjahr bietet die Stadt auch Gästeführungen an, die sowohl von Einheimischen als auch von Auswärtigen gut angenommen werden. Zehn Jahre danach können die Stadtkenner, die sich auf Initiative des Historischen Vereins für die Stadt und den Landkreis hatten ausbilden lassen, und sich im Verein Fürstenfeldbrucker Gästeführer (FGF) zusammenschlossen, also ein kleines Jubiläum feiern. Während beim Fünfjährigen mit einem "Führungs-Potpourri" auf die Bandbreite von Führungen aufmerksam gemacht worden war, setzten die FGF-Mitglieder diesmal auf Fortbildung, die im Vereinsgeschehen einen hohen Stellenwert einnimmt.

Auf "Sonder-Einladung zum Zehnjährigen" des Landtagsabgeordneten Hans Friedl (FW) besuchten die Gästeführer mit ihren Partnern an einem Samstag das Maximilianeum. Da keine Sitzung stattfand, konnte nach der Besichtigung der Räumlichkeiten, in denen etliche Bilder hängen, die Bezug zur bayerischen und damit auch zu Brucks Stadt- und Klostergeschichte haben, im Plenarsaal mit dem Landespolitiker ausgiebig über politische Sachverhalte, aber auch über die Bedeutung des Tourismus als Wirtschaftsfaktor diskutiert werden. Beim Ausklang im Hofbräukeller, für den Friedl die Kosten übernahm, konnte zudem das Gemeinschaftsgefühl im FGF weiter gestärkt werden. Friedl zeigte sich "begeistert von dem großen Interesse" und lobte das Engagement der Gästeführer für die große Kreisstadt. Fortbildung stand auch im zweiten Teil der Jubiläumsfeier auf dem Programm. "Wir hatten uns im Vorstand darauf verständigt, den Mitgliedern neben Wissens- und Erfahrungserweiterung mal etwas zu bieten, was einem persönlich auch zugutekommt", verrät FGF-Chefin Bettina Lampart-Heinemann. Dies sah dann so aus: Nach gemeinsamen Mittagessen beim Jexhof-Wirt gab Lisa Lang, Stadträtin, FGF-Mitglied und Jexhof-Kennerin, zunächst einen Einblick in "das Leben auf dem Land um 1900". Danach wurden nach alter Praxis mit fachlicher Anleitung Butter geschlagen und die Kräuter gesammelt, die man zu einer Kräuterbutter vermengen konnte. Diese wurde dann auf frischem Brot verzehrt. Ebenso wurde ein Kräutersalat angerichtet.

Zur Jubiläumsfeier war auch Claudia Metzner von der Tourismusabteilung der Stadt eingeladen. Sie hat die städtische Einsatzorganisation für die Gästeführer mit aufgebaut und leitet diese seither. Lobend spricht Metzner von einer "Erfolgsgeschichte", die in erster Linie dem Ideenreichtum und der Kreativität der Gästeführer zu verdanken sei, denn zu den anfänglich fünf "klassischen Führungen" seien mittlerweile etliche Themenführungen, zum Teil mit Schauspiel und Musik ausgearbeitet arbeitet worden. FGF-Vorsitzende Lampart-Heinemann dankte Metzner für die "stets gute Zusammenarbeit", der den Erfolg erst ermöglicht habe. Die Praxis, dass die Stadt die Gästeführer einsetzt, öffentliche Führungen anbietet und Gruppenführungen vermittelt, habe sich bestens bewährt. Ein Blick in die von Metzner geführte Statistik bestätigt, dass die Führungen zu den Sehenswürdigkeiten und die Erklärungen zur Geschichte, zu Ereignissen und zu bedeutenden Persönlichkeiten gut ankommen. In den zehn Jahren nahmen etwa 3900 Personen an insgesamt 193 an von der Stadt angebotenen Führungen teil. Zudem konnte die Tourismusabteilung rund 415 Gruppenführungen mit durchschnittlich zwölf bis 15 Teilnehmern vermitteln. Private Führungen von FGF-lern kommen noch hinzu. Nach der "Corona-Flaute" haben laut Metzner die Nachfragen nach Führungen wieder das vorherige Niveau erreicht. Der Verein wird von Privatpersonen, von der Sparkasse und von der König Ludwig Schloßbrauerei Kaltenberg unterstützt.

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