Franz Srownal, Initiator des Germeringer Stadtmuseums, ist tot. Der in Augsburg und an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin ausgebildete Maler und Grafiker kam 1990 als Leiter der Malschule nach Germering. Zugute kam ihm dabei, dass er auch Pädagogik und Kunsttherapie studiert hatte. In Germering entwickelte er rasch eine Leidenschaft für die Archäologie und die Funde, die bis in die Steinzeit zurückreichten. Etwa 50 Grabungen gab es während seiner Zeit als Stadtarchäologe. Der bekannteste Fund ist das frühmittelalterliche Amulett, das zur Vorlage für das neue Stadtwappen wurde. Im Jahr 1999 gehörte Srownal zu den Gründern des archäologischen Arbeitskreises, aus dem der Förderverein Stadtmuseum entstand.
Aufbau des Stadtarchivs
Srownal setzte sich für ein Museum ein, in dem die Funde aus den Grabungen aufbewahrt und der Öffentlichkeit präsentiert werden konnten. 2008 wurde das Zeit-Raum-Museum im alten Feuerwehrhaus eröffnet. Daneben gibt es im Stadtgebiet fünf große Glasvitrinen, in denen Funde in der unmittelbaren Umgebung ihrer Ausgrabung zu sehen sind. Zudem war Srownal auch maßgeblich am Aufbau des Stadtarchivs beteiligt. Für seine archäologische Tätigkeit wurde er im Jahr 1994 mit der bayerischen Denkmalschutzmedaille ausgezeichnet. Zudem war Srownal Ehrenmitglied des Fördervereins Stadtmuseum.
Srownal, der auch als freischaffender Künstler arbeitete, leitete die "Ateliergruppe 27", eine Vereinigung von Künstlern, die im Atelierhaus an der Salzstraße und im ehemaligen Kasernengebäude tätig ist und ausstellt. Er selbst stellte seine Werke auf mehreren Einzel- und Gemeinschaftsschauen aus. Im Jahr 2005 erhielt er den Johann-Georg-Fischer-Kunstpreis. 2012 ging er in den Ruhestand, um mehr Zeit für die Kunst zu haben.
Wie der Förderverein Stadtmuseum Germering jetzt mitgeteilt hat, starb der Gründer der Germeringer Stadtarchäologie im Dezember in Dießen am Ammersee, wo er zu Hause war. Er wurde 73 Jahre alt.
