Sport:Verlockendes Preisgeld

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Die erst 15-jährige Alyssa Richter vom TS Taufkirchen gewinnt das Damen-Turnier in Olching. (Foto: Matthias F. Döring)

Olchinger Tennisturnier mit guter Resonanz, aber fast ohne Teilnehmer aus dem Landkreis

Von Karl-Wilhelm Götte, Olching

Hannes Wagner weiß, was er am Olchinger Turnier hat. Der Augsburger Tenniscrack spielte bei den "Olching Open" in den vergangenen vier Jahren zum dritten Mal mit und gewann jedes Mal das Turnier. Der Sieg wurde in Olching mit Geld belohnt. Der 23-jährige Tenniscrack nahm einen Siegerscheck über 800 Euro mit. Wagner, der für den TC Schießgraben Augsburg spielt, ließ auf dem Weg zum Erfolg allen Gegnern nicht die Spur einer Chance. Auch im Finale gegen Dennis Bloemke vom TC Neufahrn benötigte er nur zwei Sätze. Wagner, der sich einige Jahre als Profi versuchte, gehört jetzt zu den guten Verdienern bei kleineren Turnieren. Eine Woche vor Olching strich die Nummer 82 der deutschen Rangliste als Sieger beim Waginger Turnier sogar 1400 Euro ein. "Wagner ist bärenstark", konnte Turnierleiter Marco Tesche, 39, hinterher nur anerkennend sagen.

Das Olchinger Turnier vergibt ein Gesamtpreisgeld von 4500 Euro für drei Turniere: Herren, Frauen und Herren 30 Jahre und älter. Finanziert wird dies hauptsächlich durch die Teilnahmegebühr von 37 Euro, die jede Spieler zu entrichten hat. 125 Teilnehmer fanden diesmal den Weg nach Olching, darunter 41 Spieler im Männerfeld. "Wir gehören zur Turnier- und Preisgeldklasse A6", erläutert der frühere Tennisspieler und heutige Turnierchef des TC Olching. A bedeutet aktive Spieler. Nach der jeweiligen Turnierkategorie bemessen sich auch die Ranglistenpunkte, die vergeben werden und für die Setzliste wichtig sind. Die Aussicht auf Preisgeld in dieser Höhe lockte nicht nur Spielerinnen und Spieler aus Oberbayern und Südbayern an. Heidelberg, Bernhausen, Vahingen, Uhlenhorst oder Iserlohn und Renningen in Westfalen stand als Vereinsort hinter deren Namen. Besonders erfreulich waren die 42 Tennisspielerinnen, die gekommen waren, denn Frauenturniere haben in der Regel viel kleinere Felder.

Die gute Resonanz bei den Frauen hing auch mit der Erhöhung und damit Angleichung der Preisgelder zusammen. Das Turnier und die 800 Euro gewann die erst 15-jährige Alyssa Richter vom TS Taufkirchen, ihr erster Turniersieg bei den Frauen. Auch der Sieger des dritten Turniers, der Herren ab 30 Jahre, bekam das gleiche Preisgeld. Tesche sicher: "Das Herren-30-Turnier war so stark besetzt wie noch nie." Andreas Dimke aus Nürnberg hieß der Sieger. Ambitionierte Tennisspieler aus dem Landkreis scheint es nicht mehr zu geben. Bei den Herren überstand Nachwuchsspieler Luca Matheiowetz, der jetzt für die Tennisfreunde Dachau spielt, eine Runde. Bei den Frauen war keine Landkreisspielerin auszumachen. "Das Turnier ist immer ein finanzieller Kraftakt für den Verein, aber wir werden so weitermachen", sagt Tesche. In zwei Jahren ist die 30. Auflage fällig. Eine Erhöhung des Preisgeldes auf 2000 Euro pro Konkurrenz, das wäre die nächste Kategorie A5 und bei den Herren30-Senioren die S2, sei noch nicht drin, zumal auch ein Hauptsponsor fehle. Neben den Teilnahmegebühren geben Kleinsponsoren und Privatleute Geldspenden, um auch das Herrichten der Plätze und die Kosten für die Oberschiedsrichter zu bezahlen.

© SZ vom 18.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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