Situation an den Schulen:BLLV sorgt sich um Nebenfächer

Schon zum Schuljahresanfang stehen laut BLLV an den Mittelschulen im Landkreis keine Ersatzlehrkräfte zur Verfügung. (Foto: Oliver Berg/dpa)

Musik, Kunst und Sport könnten dauerhaft gekürzt werden, wenn Lehrer ausfallen.

Mit dem ersten Schultag am Dienstag sind an den Mittelschulen im Landkreis die Ersatzlehrkräfte, die unter dem Begriff mobile Reserven vorgehalten werden, gänzlich, an den Grundschulen bis auf wenige Stunden aufgebraucht. Dies teilt der Kreisverband Fürstenfeldbruck des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV) mit. Der grundlegende Unterricht könne "gerade so abgedeckt werden", schreibt die Vorsitzende Iris Gotzig in einer Pressemitteilung. Auf der Strecke bleiben zusätzliche Differenzierungs- und Förderstunden oder Arbeitsgemeinschaften. Dabei handle es sich um jene Angebote, die die Schüler gerne annehmen und die die Kinder besonders im sozial-emotionalen Bereich fördern würden. Darüber hinaus befürchtet der BLLV, dass Nebenfächer wie Musik, Kunst oder Sport im Laufe des Schuljahres dauerhaft gekürzt werden, sollten etwa Lehrkräfte länger erkranken.

Das neue Schuljahr begann am Dienstag. Laut BLLV hatten sich die Schulleitungen an den Grund- und Mittelschulen bereits vor den Sommerferien auf die Suche nach zum Teil fachfremdem Personal gemacht, die sich da Substitute, Drittkräfte, Brückenkräfte oder Teamlehrkräfte nennen. Doch die Personaldecke bleibt dünn. Die Interessensvertretung der Lehrer macht sich deshalb auch Sorgen um deren Gesundheit. "Wir haben zweieinhalb kräftezehrende Schuljahre im Pandemiemodus hinter uns und der Druck steigt in diesem Schuljahr durch den eklatanten Lehrermangel zusätzlich", sagt Gotzig. Zahlreiche Vertretungsstunden seien wegen Coronafällen unter den Lehrkräften oder wegen Langzeiterkrankter vorprogrammiert. Gotzig befürchtet, dass Krankheiten nicht mehr richtig auskuriert würden und die Gesundheit langfristig leidet. Die optimistische Haltung von Kultusminister Michael Piazolo (FW) können die im BLLV vertretenen Lehrkräfte nicht teilen. Stattdessen fordern sie mehr Fürsorge "des Dienstherren gegenüber seinen Lehrkräften".

© SZ/baz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: