Puchheimer Umfahrung:Stillstand im neuen Tunnel

Lesezeit: 2 min

An den ersten Werktagen stockt der Verkehr auf der Puchheimer Umfahrung - die Planer geben die Schuld den Autofahrern.

Peter Bierl

Die neue B-2-Umfahrung bei Puchheim-Ort ist fertig, die Staus bleiben. Vor allem am Montag bildeten sich Autoschlangen während des Berufsverkehrs am Morgen und am Abend, auf der Staatsstraße nach Eichenau sowie im Tunnel in Richtung Germering. "Die Verkehrsteilnehmer haben sich noch nicht an die neue Situation gewöhnt", sagte Christian Mattmann, Abteilungsleiter Bau im Straßenbauamt, der SZ.

Ein Festakt: Am 15. Oktober war die Ortsumgehung eröffnet worden. Nun stockt der Verkehr. (Foto: Johannes Simon)

So mancher Ortler wie Georg Schmid, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins, hatten es vorhergesehen. Wenn sich die Wagen von der Anschlussstelle oder von der Ampel an der Augsburger Straße Richtung Eichenau und Puchheim-Bahnhof stauen, würden manche sich Schleichwege durch das Dorf suchen. Schmid prognostizierte 5000 bis 6000 Autos, die künftig auf der Augsburger Straße fahren werden. Karl-Heinz Zuleger von der Bürgerinitiative für die Umfahrung meinte, die Brücke für die Verbindung Germering-Puchheim würde zum Problem für das Dorf.

In vier Wochen soll die Anschlussstelle über diese Brücke östlich von Puchheim-Ort fertig werden und damit auch die neue Ortsverbindung. Wer zwischen Eichenau, Puchheim und Germering verkehrt, wird diese Route durch den Ort wählen und ein Teil der Pendler ebenfalls. "Das könnte für manche der schnellere Weg sein", sagte Mattmann, der am Dienstag von insgesamt 5000 Fahrzeugen pro Tag sprach, die dann wieder durch das Dorf rollen. Die Idylle, die die Vollsperrung derzeit den Ortlern beschert, endet also voraussichtlich am 19. November.

"Wir haben auch festgestellt, dass es noch chaotisch ist", sagte Mattmann zu den Staus vom Montag. Er sieht als Grund dafür zum einen das Verhalten der Autofahrer: "Manche sind wohl noch etwas ängstlich." So hätten viele an der Auffahrt zur Umgehung in Richtung München "etwas zaghaft" eingefädelt, obwohl der Einfädelstreifen mit 130Metern Länge schon "Autobahn-Dimension" habe.

Zum anderen werde die Kreuzung westlich von Puchheim-Ort erst nächstes Jahr umgebaut, so Mattmann. Derzeit gibt es keine eigene Linksabbiegespur für Autos, die aus Richtung Eichenau kommen und in den Ort wollen, sondern nur eine Spur für alle. "Wer nach links abbiegen will verursacht bei Gegenverkehr an der Ampel einen Rückstau." Wenn die Linksabbiegespur sowie die Anschlussstelle im Osten fertig sind, werde sich die Lage entzerren, sagt der Mitarbeiter des Straßenbauamts voraus.

Die Ampel werde keineswegs durch einen Kreisverkehr ersetzt, versuchte Mattmann, Gerüchte zu entkräften, die im Ort kursieren. Der alte Abschnitt der B2 nach Westen werde zurückgebaut. Die Brücke, die im Westen des Ortes schon in der Landschaft steht, wird den Bauern dienen, deren Felder jenseits der neuen Umgehung liegen. Abgesehen von der Anschlussstelle und neuen Ortsverbindung im Osten von Puchheim-Ort sowie der Linksabbiegespur für die Staatsstraße von Eichenau wird baulich also nichts mehr verändert an der neuen B-2-Umfahrung.

© SZ vom 20.10.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: