Puchheim:Mit der Taube auf verschlungene Pfade

Lesezeit: 2 min

1250 Steine, angeordnet in kretischer Form: das Puchheimer Labyrinth. (Foto: Günther Reger)

Am Welt-Labyrinth-Tag soll in Puchheim die Stimme für den Frieden erhoben werden.

Von Konstantin Hadzi-Vukovic, Puchheim

"Das Labyrinth ist ein Bild für den Lebensweg", sagt die Pilgerbegleiterin Edeltraud Ulbrich vom "Freundeskreis Labyrinth" in Puchheim. Es sei wie ein Pilgerweg im kleinen. Wer seinen Lebensweg überdenken wolle, könne den Weg begehen, erklärt die pensionierte Lehrerin. Dazu lädt der Freundeskreis Labyrinth lädt am Samstag ein. Das Motto der Führung lautet: "Geht um eins und seid eins." Ziel der Aktion ist es, überall auf der Welt um 13 Uhr eine Labyrinth-Wanderung für den Frieden und die Bewahrung unserer Erde zu unternehmen, sagt Ulbrich. Die Initiative gibt es seit 2009 und ist durch die "Labyrinth Society" entstanden. "Jedes Jahr am ersten Samstag im Mai wird zum weltweiten Welt-Labyrinth-Tag aufgerufen." Seit sechs Jahren trifft sich der Freundeskreis an diesem Tag im Puchheimer Irrgarten.

Im Sommer 2011 bauten 25 Helferinnen und Helfer auf einer Lichtung hinter dem Haus Elisabeth in Puchheim ein begehbares Labyrinth. Angeordnet wurden 1250 Steine im Durchmesser von 16 Metern in kretischer Form mit sieben Umgängen. Passiert ist dies vor allem durch die Motivation Ulbrichs, die sich damals mit Kulturgeschichte beschäftigte und den Wunsch hatte, in Puchheim ein Labyrinth zu bauen. Der damalige Bürgermeister Puchheims Herbert Kränzlein sei sehr aufgeschlossen gewesen, so dass das Projekt habe zustande kommen können, erzählt Ulbrich.

Metapher für das Leben

Das Labyrinth sei eine Metapher für das Leben, sagt sie. "Es gibt immer Umwege, aber keine Irrwege". Man gehe den gleichen Weg aus dem Labyrinth zurück, aber der Blickwinkel ändere sich.

Der Freundeskreis Labyrinth besteht aus etwa 30 Personen. Seit 2011 organisiert er neben dem Welt-Labyrinth-Tag auch andere Veranstaltungen, so in der Adventszeit das Lichterlabyrinth. Ein Zusammentreffen gibt es auch am 2. Februar, an Mariä Lichtmess. "Der 2. Februar war früher das offizielle Ende der Weihnachtszeit", sagt Ulbrich.

Auf den Ablauf der Veranstaltungen habe sie aber keinen Einfluss, sagt die Organisatorin. Es seien spontane Spaziergänger, Großeltern mit Enkelkindern und Familien, die dazustoßen. Manchmal gebe es auch Vollmondkreise, die tanzen. "Labyrinthe waren in vielen Kulturen auch Tanzkreise." Eine besondere Veranstaltung sei ein Trachtenevent gewesen, das sie einmal organisierte, sagt sie. "Jeder kam in der Tracht seiner Kultur und führte Tänze auf." Für das Erntedankfest gebe es auch immer eine Veranstaltung.

Am Welt-Labyrinth-Tag soll die Stimme für den Frieden erhoben werden. Außerdem möchte der Freundeskreis darauf aufmerksam machen, dass die Welt einen Wandel vom Ich-Bewusstsein zu einem Wir-Bewusstsein brauche. "Das zentrale Motiv für die Aktion in Puchheim wird die Taube sein", sagt die Pilgerbegleiterin. Der Kindergarten Zick-Zack in Puchheim habe für den Tag Papiertauben gebastelt, die man mitnehmen könne. Außerdem gebe es Modelle zum Ausschneiden. Über Musik können die Besucherinnen und Besucher sich auch freuen, sagt Ulbrich. Treffpunkt ist um 13 Uhr der Labyrinthplatz, Zugang von der Blumenstraße.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusGarten
:Gepflegte Langeweile

Der stoppelkurze Rasen macht viel Arbeit, sieht eintönig aus - und hält sich trotzdem in den Vorstädten. Eine kurze Kulturgeschichte des Grüns vom Paradies bis zum Mähroboter.

Von Joachim Becker

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: