Kunstschau in Puchheim:Wo Räume in Träume übergehen

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"Träume und Räume" nennt sich die neue Ausstellung auf der Galerie des Puchheimer Kulturzentrums. (Foto: Jana Islinger)

Eine Malerin, ein Szenenbildner und ein Fotograf bestücken im Puchheimer Kulturzentrum eine Ausstellung, die das Sichtbare zu entgrenzen versucht.

Von Manfred Amann, Puchheim

Wer einen Raum betritt, muss sich erst einmal orientieren und kann sich dann entscheiden, welcher Platz ihm am meisten zusagt. So geht es auch dem Betrachter von den Bildern mit Sofas oder Stühlen, die in traumhaft anmutenden Räumen stehen, die Astrid Trost in der Ausstellung "Räume und Träume" zeigt, die bis zum Sonntag, 7. Mai, auf der Galerie des Puchheimer Kulturzentrums zu sehen ist.

Drei Kunstschaffende, drei Genres: Fotograf Georg Johannes Miller (links), Malerin Astrid Trost und Szenenbildner Markus Heller. (Foto: Jana Islinger)

Seinen eigenen Platz finden soll der Besucher auch in den künstlerischen Fotografien von Georg Johannes Miller, bevor er sich in die wunderbaren Kompositionen von Farben und Linien hineinträumt. Einem Traumbild ähneln passend dazu auch die Installationen von Szenenbildner Markus Heller aus München, der rote Ameisen aus Socken, Watte und Draht an den Mauern hochklettern und schwarze als Gruppe im Kreis auftreten lässt. Die drei bildenden Künstler vom Kulturverein Puchheim haben mit "Räume und Träume" ein Experiment gewagt, um zu zeigen, dass trotz unterschiedlicher Kunstfertigkeiten etwas neues Ganzes entstehen könne.

Sofa an der Wand: Sitzgelegenheiten sind das künstlerische Ausdrucksmittel in den Bildern von Astrid Trost. (Foto: Jana Islinger)
Das Raumverhalten von Ameisen thematisieren die Installationen von Markus Heller. (Foto: Jana Islinger)

Schon bei der Eröffnung, die von Kurt Wieser moderiert wurde, gab es großes Lob für die gelungene, bestens abgestimmte Präsentation der unterschiedlichen Werke. Besonders beeindruckend waren die Auftritte der Bühnentänzerin Gaby Weilbach, die den Fotokünstler Miller zu den Bildern "Die Tänzerin" animierte, die neben weiteren Drucken auf Leinwand mit fließenden Farbübergängen und mit Titeln wie "Lichtspiele" oder "Der Geschlossene Kreis" in der Ausstellung zu sehen sind und zum Nachdenken anregen sollen.

Miller liebstes Thema ist die Farbe Weiß und wie man mit ihren unterschiedlichen fotografischen Verwendungen zauberhafte dreidimensionale Bilder schaffen kann. Auf das "Malen mit der Kamera" habe er sich spezialisiert, sagt der Ruheständler, der in München und im Lavanttal in Kärnten lebt und dessen Werke daher auch in beiden Ländern immer wieder gezeigt werden.

Gaby Weilbach führt beim Pressetermin zur Ausstellung Tänze vor, bei denen Georg Johannes Miller seine Fotografien geschaffen hat. (Foto: Jana Islinger)
Mehr als nur die Bewegung des Tanzes fängt Georg Johannes Miller in seinen Fotografien ein. (Foto: Jana Islinger)

Wenn man die Galerie betritt, fällt einem ein großes Gemälde ins Auge, auf dem sich in einem Raum ein grünes Sofa befindet und in einem Spiegel ein roter Stuhl zu sehen ist, mehr nicht. "Ich habe das Bild erst gemalt, nachdem ich den Raum genau inspiziert hatte", verrät Astrid Trost. Mit dem Blickfang "Mischtechnik auf Leinwand" erheischt die in Puchheim lebende, an der Ostsee im Jahre 1964 geborene und aufgewachsene Künstlerin neben Aufmerksamkeit auch eine raumvergrößernde Wirkung.

Auf dem Weg zu den Bildern begegnet der Besucher der Installation "Ameisenmühle" des Künstlers, Architekten und Bildners von Filmszenen aus Fürstenfeldbruck vorbei. Und gleichzeitig zum Bestaunen und Schmunzeln lädt die Installation "Dimension der verlorenen Socke" des 58-Jährigen ein, in der, wen wundert es, eine laufende Waschtrommel die Blicke anzieht.

Die Ausstellung ist bis zum Sonntag, 7. Mai, zu den Öffnungszeiten des Kulturamts sowie Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

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