Innere Sicherheit:Ein besonderer Jahrgang

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227 neue Kommissarinnen und Kommissare werden bei der Diplomierungsfeier in den Dienst entlassen. (Foto: Johannes Simon)

Die Polizeischule entlässt 227 Absolventen - mit einem der besten Notenschnitte ihrer Geschichte. In ihren Dienststellen werden die Kommissarinnen und Kommissare künftig Führungsaufgaben übernehmen.

Von Matthias Weigand, Fürstenfeldbruck

2024 ist ein Jahr, in dem es für die bayerische Polizei viel zu feiern gibt. Seit 100 Jahren gibt es die Polizeischule Fürstenfeldbruck und vor 50 Jahren wurde die Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern gegründet. An diesem Tag freut sich Ingbert Hoffmann, Präsident der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern, aber über etwas anderes: Die guten Leistungen der Absolventen, die er mit der Diplomierungsfeier als neue Kommissarinnen und Kommissare entlassen kann. In den vergangenen zwei beziehungsweise drei Jahren des Studiums der dritten Qualifikationsebene der bayerischen Polizei wurden an den Studienorten Fürstenfeldbruck, Sulzbach-Rosenberg und Kastl 227 Polizisten ausgebildet. "Auf sie warten jetzt statt planbaren Unterrichtseinheiten die täglichen Herausforderungen der polizeilichen Praxis, die spürbar größer geworden sind", sagt Hoffmann.

Nicht nur, dass alle Studierenden die Prüfungen bestanden haben, sondern vor allem den Notendurchschnitt von 9,81 hebt Hoffmann her. Damit sei der Jahrgang von 2021/2024 der Zweitbeste überhaupt. Die mehr als 2000 Unterrichtsstunden, 25 Fächer und acht Qualifikationsprüfungen zeigen laut dem Präsidenten der Hochschule wie anspruchsvoll das Hochschulstudium sei. In ihren Dienststellen übernehmen die Polizeikommissarinnen und Polizeikommissare nun Führungsaufgaben. Ihr Rang kann jetzt durch den silbernen Stern auf der Uniform erkannt werden.

Innenminister Joachim Herrmann will bis 2028 2000 neue Stellen bei der bayerischen Polizei schaffen. (Foto: Johannes Simon)

Dass die guten Ergebnisse keine Selbstverständlichkeit seien, betont auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann in seiner Festrede. Der Start des Studiums während Corona hätte die Polizeikräfte besonders herausgefordert - und das bei gleichbleibenden Anforderungen. Während Schulen schließen mussten, sei es für die Verwaltung völlig klar gewesen, dass wegen des Mangels an Nachwuchs die Ausbildung nicht eingestellt werden kann. Deswegen bedankt sich Herrmann besonders bei den Ausbilderinnen und Ausbildern, die sofort neue Konzepte entwickelt hätten, um den Unterricht aufrechtzuerhalten. "Da war sehr viel Kreativität gefordert, doch Kreativität in unvorhersehbaren Situationen ist ein Markenzeichen der Polizei", sagt Herrmann.

Die Absolventen wurden an den Studienorten in Fürstenfeldbruck, Sulzbach-Rosenberg und Kastl erfolgreich ausgebildet. (Foto: Johannes Simon)

Herrmann verweist in seiner Rede mehrmals darauf, dass Bayern das sicherste aller Bundesländer sei. Das sei nicht naturgegeben und müsse jedes Jahr neu erkämpft werden. Um die Sicherheitslage aufrechtzuerhalten, kündigte er an: "Wir wollen bis 2028 weitere 2000 neue Stellen für die bayerische Polizei schaffen". Das unterstreiche gerade in Zeiten der angespannten Finanzlage, in der sonst überall auf der Verwaltungsebene Stellen eingespart werden, die Bedeutung der Polizei.

Angesichts steigender gesellschaftlicher Unsicherheiten und Spannungen sei eine gut funktionierende Polizei ein wichtiger Faktor für den Rechtsstaat und die Demokratie. "Die Menschen müssen spüren, dass sie sich bei all den Unsicherheiten auf die Polizei verlassen können", mahnt Herrmann. Dafür sei es in der Polizeiarbeit nicht am wichtigsten, wer am besten schießt oder am schnellsten läuft, sondern ein menschliches Gespür für die Mitbürgerinnen und Mitbürger zu haben.

Der Einschätzung, dass die Krisenherde immer weiter zunehmen, schließt sich auch Fürstenfeldbrucks Oberbürgermeister Christian Götz an. Viele der externen Probleme kämen dabei auch nach Deutschland. Deswegen sei er froh über die gute Polizeiausbildung der Absolventinnen und Absolventen. "Es gibt wohl kaum ein Land, in dem die Aufgaben der Polizei so vielfältig und dabei die Ausbildung so gut ist wie in Deutschland und vielleicht ganz besonders in Bayern", sagt Götz. Vor zwei Wochen konnte er bereits die neuen Erstsemester des Studiums der dritten Qualifikationsebene der bayerischen Polizei in Fürstenfeldbruck begrüßen.

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