Pandemie:Infektionsweg weiter unklar

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Im Brucker Josefstift werden zurzeit 76 Senioren betreut. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Keine neuen Erkenntnisse zu fünf positiv Getesteten des Josefstifts

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Gesundheitsamt und Josefstift stehen vor einem Rätsel: Obwohl sehr strenge Hygieneauflagen für alle Seniorenheime im Landkreis erlassen worden sind, hatten sich übers Wochenende fünf Bewohner der Brucker Awo-Einrichtung mit dem Corona-Virus infiziert.

Das Pflegepersonal wird dem Landratsamt zufolge dreimal pro Woche getestet und trägt Schutzkleidung. Und Besucher müssen sich obligatorischen Schnelltests unterziehen. Vor diesem Hintergrund zeigte sich eine Sprecherin des Landratsamts am Montag verwundert über die Häufung der Infektionsfälle in einem einzigen Heim - auch wenn es in den zurückliegenden Wochen immer wieder zu vereinzelten positiven Tests von Pflegepersonal oder Bewohnern in verschiedenen Seniorenunterkünften gekommen war.

Die Einrichtungsleitung des Josefstifts, in dem 76 Senioren betreut werden, darf sich nicht zu dem Fall äußern. Linda Quadflieg-Kraft, Leiterin der Unternehmenskommunikation des Bezirksverbands Oberbayern der Arbeiterwohlfahrt, zeigte sich am Mittwoch ratlos: "Es gibt keine Erklärung für die Neuinfektionen." Die Bewohner seien regelmäßig Schnelltests unterzogen worden, der Befund sei bislang immer negativ gewesen. Als es einzelnen Bewohnerinnen und Bewohnern gesundheitlich nicht gut gegangen sei, habe man zusätzlich für den betroffenen Wohnbereich eine PCR-Testung beauftragt.

Zum aktuellen Gesundheitszustand der fünf Personen möchte sich die Sprecherin nicht äußern. Diese würden "ihrem Gesundheitszustand entsprechend versorgt". Offen bleibt, ob dies im Seniorenheim oder im Klinikum erfolgt. Ein Teil der Betroffenen sei bereits das erste Mal geimpft gewesen, heißt es. Auch die Zahlen der bislang im Josefstift mit Sars-CoV-2 infizierten Personen will die Awo nicht nennen - "zum Schutz und mit Rücksicht auf die Persönlichkeitsrechte, aber auch die psychischen Belastungen von Bewohnern und Bewohnerinnen" sowie der Mitarbeiter und Angehörigen.

Ein Wohnbereich des Josefstifts steht nun unter Quarantäne. Grundsätzlich ändere sich durch die fünf positiv Getesteten aber nichts an der Hygiene-Strategie - "alle notwendigen Maßnahmen werden umgesetzt". Zusätzlich würden aktuell aber alle Mitarbeiter des betroffenen Wohnbereichs nun vor Dienstantritt per Schnelltest getestet.

© SZ vom 28.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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