Stadtsaal Fürstenfeld:Zeitreise eines Opern-Klassikers

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Solistinnen und Solisten (von links): Marlon da Maia Silva, Anastasia Fendel, Florentine Schumacher und July Zuma. (Foto: Johannes Simon)

Philharmonischer Chor und Akademisches Sinfonieorchester lassen den "Liebestrank" in den Siebzigerjahren spielen.

Von Leonard Rosch, Fürstenfeldbruck

Der Liebestrank ist nicht nur durch Harry Potter weltberühmt geworden, er spielt seit mehreren Hundert Jahren eine bedeutende Rolle in der Literatur und auf der Bühne. So auch in Gaetano Donizettis Oper "L'elisier d'amore", deutsch "Der Liebestrank", aus dem Jahre 1832, in der die Figur "Nemorino" eine unglückliche Liebe zu "Adina" retten will, mit Hilfe des besagten Liebestranks. Der Philharmonische Chor Fürstenfeldbruck und das Akademische Sinfonieorchester München zeigen die "Opera buffa" in Zusammenarbeit unter der Leitung der Regisseurin Birgit Kronshage an vier Terminen im Stadtsaal des Veranstaltungsforums Fürstenfeld. Premiere ist am 5. November von 18 Uhr an. Die musikalische Leitung übernimmt Carolin Nordmeyer. Die Solisten des mehr als zwei Stunden dauernden Stücks sind: Florentine Schumacher, July Zuma, Hongyu Chen, Marlon da Silva Maia und Anastasia Fendel.

Donizettis "Liebestrank" handelt von einer unglücklichen Liebschaft zwischen "Nemorino" und "Adina". Den Grundkonflikt der Oper bildet die Frage: Was tut man, wenn man unsterblich verliebt ist, aber die andere Person diese Liebe nicht erwidert? Die Antwort ist in Donizettis Stoff, der titelgebende Liebestrank, den "Nemorino" einsetzt, um "Adinas" Liebe zurückzugewinnen. Dies scheitert, da ihm anstatt eines Liebestranks ein Bordeaux-Wein verkauft wurde, der "Adina" nicht unsterblich verliebt macht, sondern betrunken. "Adina" wendet sich wütend von "Nemorino" ab und sucht ihr Glück bei "Belcore", den Sie heiraten möchte. Doch ein weiterer Liebestrank und der Zufall lassen alles anders kommen.

Regisseurin Birgit Kronshage. (Foto: Johannes Simon)

Regisseurin Birgit Kronshage, die 2017 mit demselben Ensemble sehr erfolgreich "Nabucco" von Guiseppe Verdi in Fürstenfeldbruck aufgeführt hat, erzählt, dass sie ihre Inszenierung von Donizettis Oper in die Siebzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts verlegt hat, um das Stück zeitgemäßer wirken zu lassen. Auf die Frage, ob sie sich an früheren Aufführungen orientiert habe, antwortet Kronshage: "Man orientiert sich immer an etwas, was man schon gesehen hat. Trotzdem denken wir das Stück in gewisser Weise neu." Spannend findet sie, dass die Motive von "Wünschen, Träumen und einer verschlossenen Gesellschaft" sich problemlos in unsere heutige Zeit übertragen lassen. Es sei eine Herausforderung, mit so vielen Menschen zusammenzuarbeiten und die beiden verschiedenen Gruppen zu einen. Gleichwohl freut sie sich sehr über die vor sechs Jahren begonnene Zusammenarbeit. Die Solisten seien "wirklich gut". Ob Sie Erwartungen an die Aufführungen hat? "Natürlich. Man hat immer Erwartungen, aber ich wünsche mir, dass alle Spaß haben, denn Oper lebt durch Menschen, die solche Projekte mitmachen."

"Der Liebestrank" von Gaetano Donizetti, Stadtsaal Veranstaltungsforum Fürstenfeldbruck, Premiere am Sonntag, 5. November, 18 Uhr. Karten unter www.reservix.de . Weitere Vorstellungen am 11., 12. und 18. November.

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