In Gedanken hat das Erlebnisbad bereits Form angenommen, die Olchinger CSU hat die Gemeinde in einer Reihe mit Erding und Königsbrunn gesehen. Jetzt rückt sie vom "Spaßbad" - oder einer Olchinger Therme - erst einmal wieder ab. Die vom CSU-Gemeinderat Karl Schwojer im vergangenen Sommer in die Debatte gebrachte Idee, nach der Schließung des kleinen Hallenbades in der Heckenstraße, das ein jährliches Defizit von 300 000 Euro erwirtschaftet, ein Erlebnisbad in Olching zu bauen, ist von der CSU zu den Akten gelegt worden. Eigentlich stand bei den christsozialen Kommunalpolitikern im November ein im Gemeinderat angekündigter Besuch in Seelze bei Hannover auf dem Terminplan, um sich das dortige Erlebnisbad als Mustertherme anzuschauen.
15 Millionen Euro sollte das Olchinger Bad kosten und von der Firma Kristall Bäder AG aus Stein bei Nürnberg betrieben werden. Das Unternehmen unterhält deutschlandweit 23 Bäder. Das Prinzip: Die Kommune baut das Bad und das Unternehmen pachtet es 20 Jahre lang zu einem feststehenden Zins. Schwojer hatte bereits eine nach seiner Ansicht machbare jährliche Belastung für Zins- und Kreditrückzahlung der Gemeinde von 300000 bis 500000 Euro ausgerechnet. Anfang Juli trug die Kristall Bäder AG im Olchinger Rathaus ihr Konzept vor. Bürgermeister Andreas Magg (SPD), die Gemeinderatsfraktionen und die Verwaltung fanden es durchaus interessant. Magg gab jedoch zu bedenken, dass die Gemeinde, die Schulden in Höhe von 14 Millionen Euro hat, solch ein Projekt nicht stemmen könne.
Die CSU und Karl Schwojer verfolgten die Idee weiter, machten sich aber auch sachkundig über die Firma Kristall Bäder. "Der Betreiber ist doch nicht der bevorzugte Partner, den wir uns vorgestellt haben", begründete CSU-Fraktionsvorsitzender Tomas Bauer jetzt den Verzicht auf den Besuch in Niedersachsen und das vorerst ausgesetzte Therme-Projekt in Olching.