Olching:Die schönste Miss

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Jasmin Hoffmann ließ sich von Freunden dazu überreden, an der Misswahl ihrer Heimatstadt teilzunehmen. Als Siegerin darf sie jetzt in Düsseldorf um die Deutschlandschärpe kämpfen

Von Katharina Pfadenhauer

In die berüchtigte Welt aus Glitzer, Glamour und Schönheit ist Jasmin Hoffmann eigentlich eher durch Zufall geraten, nachdem eine befreundete Fotografin ein Model für ihre Porträtbilder suchte. Obwohl sich die 21-Jährige zunächst nicht sicher war, da sie eher Angst vor der Kamera hatte und lieber studieren wollte anstatt abgelichtet zu werden, hat sie schließlich doch zugesagt.

Jasmin Hoffmann: die schönste Olchingerin. (Foto: Günther Reger)

"Meine Freundin hat mir versichert, dass das Fotostudio leer ist, und wenn man den Fotografen kennt, macht das die Sache auch leichter", erzählt Jasmin Hoffmann. "Die guten Erfahrungen, die ich durch meine Freundin vor der Kamera gesammelt habe, haben mich dann doch dazu inspiriert, mich in dieser Richtung auszuprobieren".

Obwohl Jasmin selbst zunächst gezaudert hat, hätten ihre Freunde sie schließlich zur Teilnahme an der Miss-Olching-Wahl überredet. Dann lief alles wie von selbst, erzählt Jasmin Hoffmann mit einem etwas schüchternen Schmunzeln, während man zugleich einen gewissen Stolz in ihren gräulich-blauen Augen erkennen kann: Mit einem Bild habe sie sich online beworben und nach einigen Wochen, in denen sie gar nicht mehr an den Contest gedacht habe, kam plötzlich ein Anruf des Misswahlen-Veranstalters "Miss Galaxy":

Seitdem ist sie Miss Olching und möchte sich jetzt am Liebsten auch gleich das nächste Krönchen aufsetzen lassen. Denn mit ihrer Wahl zur Miss Olching, bei der sie sich immerhin schon gegen zehn weitere Kandidatinnen durchsetzen konnte, qualifizierte sie sich für das Auswahlverfahren zur Miss Germany, die im kommenden Dezember in Düsseldorf mit 100 Teilnehmerinnen stattfinden wird. Und sie wurde zugelassen. "Ich wollte es erst einmal keinem erzählen, weil ich auch noch selber gezweifelt habe, ob ich den Titel annehmen soll." Denn damals plante sie gerade ihren Au-Pair-Aufenthalt in Costa Rica, um die Zeit zwischen Fachabitur und Studium zur Eventmanagerin sinnvoll zu nutzen.

"Ehrlich gesagt, habe ich auch wegen des Geldes gezögert", gesteht sie, denn die Teilnahme muss zunächst aus eigener Tasche finanziert werden. "Zuerst habe ich im Internet recherchiert, ob das wirklich alles rechtens ist, aber weil die keine Sponsoren haben, kann ich das jetzt schon verstehen. Für mich sind 250 Euro schon viel, aber wenn man Glück hat, findet man anschließend einen Sponsor oder Aufträge und bekommt so das Geld wieder."

Über den Ausgang zur Miss-Wahl mache sie sich aber noch keine Gedanken. Auch wenn es nicht klappen sollte, wäre das für Jasmin Hoffmann nicht weiter schlimm. "Ich seh das irgendwie gelassener, als es in Deutschland üblich ist, wenn es nicht klappt, probiere ich halt etwas anderes in der Richtung." Jasmin Hoffmann ist zwar in Karlsruhe geboren und in Olching bis zu ihrem achten Lebensjahr aufgewachsen, ihre Jugend verbrachte sie aber in Amerika, nachdem ihre Familie dorthin gezogen war.

Das prägte auch ihre Lebenseinstellung: Denn einerseits sei in Amerika der Zusammenhalt unter Mädchen viel stärker als in Deutschland, auf der anderen Seite käme man dort schon sehr früh mit der funkelnden Glitzerwelt in Berührung. "Dass sich Frauen auch mal wie eine Prinzessin fühlen, ist in Amerika schon durch die High-School-Abschlussbälle ausgeprägter. Mir hat das total gut gefallen, aber leider bin ich mit 16 wieder nach Deutschland und hatte nie einen eigenen Ball." Den kann Jasmin Hoffmann jetzt in Düsseldorf nachholen und mit Glück in die Fußstapfen der derzeit amtierenden Miss Galaxy treten.

© SZ vom 14.09.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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